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Begriff der närrischen Zeit Begriff der närrischen Zeit: Warum heißt der Rosenmontag Rosenmontag?

08.02.2016, 08:58
Motiv eines Wagens, der Montag durch Köln rollen wird.
Motiv eines Wagens, der Montag durch Köln rollen wird. dpa Lizenz

Zunächst einmal: Der Rosenmontag gehört zu den Höhepunkten des Karnevals, der außerdem auch als Fasching oder Fastnacht und unter vielen daraus abgeleiteten Begriffen bekannt ist.

Karneval, das bedeutet wörtlich „Fleisch (lateinisch: carne) lebe wohl (vale)“ und ist als Beginn der Fastenzeit zu sehen. Am Aschermittwoch sind deshalb nicht nur die tollen Tage vorbei, sondern es beginnt auch der 40 Tage lange Verzicht auf Fleisch vor Ostern. Das Wort Fasten steckt denn auch in der Fastnacht und allen daraus abgeleiteten Begriffen.

Die Fastenzeit ist vermutlich auch der Grund, warum die närrische Jahreszeit bereits am 11. November ausgerufen wird, denn einstmals gab es auch vor Weihnachten eine solche Zeit des Verzichts. Das ist etwas in Vergessenheit geraten. Die Hauptsaison des Karnevals beginnt jedoch am 6.?Januar, dem Dreikönigstag, und erreicht mit dem schmotzigen Donnerstag, Rosenmontag und Faschingsdienstag ihren Höhepunkt, bevor sie am Aschermittwoch endet.

Auch der schmotzige Donnerstag birgt in seinem Namen einen Hinweis auf die Fastenzeit. Schmotz bedeutet nicht etwa Schmutz, sondern Schmalz und das musste wie alle verderblichen Dinge vor der Fastenzeit verbraucht werden. So kam es, dass Schmalzgebackenes zur traditionellen Speise der Karnevalszeit wurde.

Dass am Donnerstag Weiberfastnacht gefeiert wird, geht weit in die Geschichte zurück. So sollen einst zu Beginn des 18. Jahrhunderts am Donnerstag vor dem Rosenmontag die Nonnen eines Kölner Klosters - die Stadt am Rhein war damals schon eine Hochburg des närrischen Treibens - ihre Ordenstracht abgelegt haben und in weltlicher Kleidung ausgelassen durch ihr Gemäuer getanzt sein. Wahrheit oder Legende? Auf jeden Fall eine schöne Geschichte.

Die einfachste Erklärung für den Rosenmontag ist jene, die besagt, dass nicht von Rosen die Rede ist, sondern vom Rasen. Damit wird das ausgelassene Treiben an jenem Tag beschrieben, zu dem seit rund 200 Jahren auch der Straßenkarneval gehört. Doch auch hier gibt es noch eine Legende, die anderes besagt. Ursprünglich soll der Rosenmontag ein Rosensonntag gewesen sein, an dem der Papst eine Goldene Rose an verdiente Kirchenmitglieder vergab. Dazu gab es ein Fest, an dem es wohl besonders ausgelassen zuging. Im Lauf der Geschichte soll angeblich aus dem Rosensonntag der Rosenmontag geworden sein.

Asche als Symbol der Vergänglichkeit, Buße und Reue wird schließlich am Mittwoch Gläubigen vom Priester auf Stirn oder Scheitel gegeben und damit der Beginn der Fastenzeit auch optisch sichtbar. Die Asche ist geweiht und stammt von verbrannten Palmen- oder Buchsbaumzweigen vom Vorjahr. Sie wurden vor ihrer Verbrennung am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, gesegnet. (ist)