500 Jahre Universität 500 Jahre Universität: Zeitspirale aus edlem Metall
Halle/MZ. - Mit seinem ungewöhnlichen Konzept zweier ineinandergreifender Spiralen konnte sich der Künstlergegen 14 Mitbewerber durchsetzen. "Für michstand von Anfang an fest, dass da etwas Neues,etwas ganz Besonderes entstehen muss", sagtTodorov. "Mein Anspruch an Schmuck oder anKunst allgemein ist, dass man sich nicht unbedingtan Konventionen hält, sondern eigene Wegebeschreitet, sich dadurch von anderen unterscheidet."Das ist mit dem Entwurf der Jubiläumsmedaillezweifelsohne gelungen. Allein die Idee, verschiedeneMetalle und Legierungen, bei der Jubiläumsmedaillefür die Universität Silber und Messing, miteinanderzu kombinieren, nur an den Enden zu verbinden,um sie gegeneinander verschiebbar zu gestalten,zeugt von der Kreativität des gelernten Goldschmieds.
Davon war letztlich auch das Preisgerichtüberzeugt. Die fünf Juroren - Künstler, Kunsthistoriker,Sachverständige - wählten Todorovs Entwurfauf den ersten Platz. "Die besondere Formenspracheund die gelungene Symbolisierung der beidenStränge der Universität - Wittenberg und Halle- waren ausschlaggebend für unsere Entscheidung",sagt Prof. Udo Sträter stellvertretend fürdas Gremium.
Obwohl sich Todorov bei diesem Wettbewerberstmals intensiv mit Medaillen-Gestaltungbefasste, in der Schmuckdesign-Szene ist dergebürtige Bulgare kein Unbekannter: Seit fünfJahren zählt er zu Deutschlands Top 100 imIndustrie-Design, hat zahlreiche Wettbewerbegewinnen können. Und dass der 38-Jährige inzwischenauch international Spitze ist, beweist dererste Preis beim renommierten Symbol II Award2000 in Mailand.
Seine Entwürfe schmeicheln nicht nur dem Auge,er legt auch größten Wert auf Funktionalität."Es lässt sich trefflich darüber streiten,ob ein Gegenstand schön ist oder nicht. Ichglaube, das einzig objektive Kriterium derBewertung ist seine Funktion", sagt er. ObBrillengestell, Manschettenknopf oder Haarspange- viele seiner Kreationen, die er selbst trägt,hat der Erfinder bereits patentieren lassen.
Seit 1997 unterrichtet Stefan Todorov in Arnstadtan der Berufsbildenden Schule künftige Goldschmiede.Wenn die Zeit es erlaubt, fährt er nach Halle,wo seine Frau Kirsten Garzareck die Schmuck-Galerie"Traudich" betreibt. Und er könnte sich gutvorstellen, früher oder später gänzlich andie Saale zurückzukehren. "Mal sehen, wasdie Zukunft bringt", sagt Todorov.