Zeitz Zeitz: Finderlohn auf gestohlene Jubelt-Plakette
Zeitz/MZ. - Noch immer gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib der Bronzeplakette von Reinhold Jubelt, die offensichtlich in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai vom Haus Brüderstraße 14 / 16 in Zeitz gestohlen wurde. Der Zeitzer Kai-Uwe Schmidt, Sammler und Kenner in Sachen Heimatgeschichte, trug noch einmal einiges zum Hintergrund zusammen.
Zum Firmenjubiläum eingeweiht
Das gestohlene Medaillon wurde zum 50-jährigen Firmenjubiläum der Firma Reinhold Jubelt KG 1939 angefertigt. Das Porträt auf dem Medaillon zeigt den Firmengründer Reinhold Jubelt d. Älteren. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Medaillon entfernt und die Druckerei enteignet. Familienangehörige der Familie Jubelt versteckten das Medaillon und bewahrten es somit vor der Vernichtung. Am 25. Mai 2000 wurde es zur offiziellen Jubelt-Ehrung der Stadt Zeitz am früheren Jubeltschen Haus in der Brüderstraße wieder angebracht.
Viel für Zeitz getan
Der Kaufmann Reinhold Jubelt, geboren am 4. Oktober 1863, gestorben am 30. März 1934, war nicht nur Zeitungsverleger und Buchdruckereibesitzer, er hat auch sehr viel für die Stadt Zeitz, die Wahrung und Erhaltung ihrer Geschichte und ihrer Kulturgüter getan. Er regte 1897 maßgeblich die Gründung des Geschichts- und Altertumsvereins für Zeitz und Umgegend an. Er war nicht nur im Vorstand des Vereins tätig, er hat ihn auch stets tatkräftig unterstützt und hat wesentlich am Aufbau eines Heimatmuseums mitgewirkt und das Museum immer, auch finanziell, unterstützt. Jubelt gab auch eine Wegekarte des Zeitzer Forstes heraus und druckte verschiedene Wanderbücher. In der von ihm 1900 gegründeten unabhängigen Tageszeitung "Zeitzer Neueste Nachrichten", sie wurde bis zur Zwangseinstellung am 31. März 1943 herausgegeben, erschienen in loser Folge heimatgeschichtliche Beilagen. Diese Beilagen sind bis heute für viele eine wertvolle Geschichtsquelle. Auch viele Bücher zur Heimatgeschichte wurden in seinem Verlag gedruckt.
Sogar am Rennsteig aktiv
Noch viel mehr gute Dinge, die er für Zeitz und Umgebung tat, werden Jubelt nachgesagt. Aber er war auch ab 1902 aktives Mitglied in dem 1896 gegründeten Rennsteigverein. Nach seinem Tod 1934 wurde ihm zu Ehren, in Anerkennung seiner Verdienste um den Rennsteigverein, am Gründungshaus des Rennsteigvereins am Waldhaus "Weidmannsheil" bei dem fränkischen Ort Steinbach am Wald eine Douglastanne gepflanzt und ein Gedenkstein enthüllt. In dieser Erinnerung ist es begründet, dass dem Bronze-Relief so große Bedeutung beigemessen wird. Jubelts Urenkel Peter M. Wöllner erhöhte deshalb die Belohnung zur Auffindung auf 1 000 Euro.
Hinweise nimmt das Polizeirevierkommissariat Zeitz entgegen, Telefon 03441 / 64 30