Zwei Rehe ohne Kopf gefunden Unerklärliche Todesfälle in Zeitz: Zwei Rehe ohne Kopf am Wanderweg

Zeitz - Gleich zwei Rehe ohne Kopf hat ein Spaziergänger unweit der Auffahrt zum Elsterradweg an der Naumburger Straße von Zeitz nach Grana gefunden. „Eins, na ja, aber zwei, das ist schon ungewöhnlich und nicht normal“, sagt Harald Lenk.
Deshalb hat er auch Anzeige bei der Polizei erstattet. Umso mehr, als ein Stück weiter in einer kleinen Schonung noch ein skelettiertes Reh liegt, ebenfalls ohne Kopf. Entdeckt hat er die Tiere, die ansonsten noch nahezu komplett erhalten waren, am Freitag, als er mit dem Hund unterwegs war. „Es war auch kein Blut an diesen Stellen“, so Lenk, „ich kann mir einfach nicht erklären, was passiert ist.“ Auch seine Frau Sylvia fragt: „Wer macht denn so etwas?“
Eva-Maria Bauer, Vorsitzende des Tierschutzvereins, gab den Rat, die Polizei zu informieren. „So verhält sich kein Jäger, so sollte sich auch kein Autofahrer verhalten, der ein Tier totfährt“, meint sie.
Auch sie hätte für einen Einzelfall möglicherweise noch eine Erklärung, aber da es sich hier um mehrere Tiere handelt, kann auch sie sich keinen Reim darauf machen. Es sei aber auf jeden Fall ein Vorkommnis, dass man anzeigen müsse. Die Anzeige ist bei der Polizei eingegangen, dort will man sich die Sache genauer anschauen.
Stadtjäger Sven Hornig: „Sowas machen Jäger nicht“
Stadtjäger Sven Hornig ist das Problem bekannt. Er erhielt am Freitag einen Anruf von der Kreisleitstelle. Nachdem geklärt war, wo genau sich die Kadaver befanden, war allerdings klar, dass das Gelände nicht der Stadt Zeitz gehört, sondern verpachtet und Jagdbereich Salsitz ist. Unabhängig davon kann Hornig nur den Kopf schütteln. „So etwas machen Jäger nicht“, sagt er, „denen geht es nicht darum, den Kopf abzutrennen.“ Das tun Trophäenjäger.
Vielleicht seien es ja männliche Tiere gewesen, bei denen werde das Haupt abgesetzt, um das Geweih als Trophäe zu gewinnen. „Aber selbst dann muss man das Tier schon irgendwie schießen“, so Hornig, „man kann es nicht fangen und schnell mal den Kopf abtrennen.“ Allerdings gäbe es auch eine andere Variante. Mitunter verenden Tiere, wenn sie gefressen haben, nachdem die Felder gespritzt worden sind, weil sie die Spritzmittel nicht vertragen.
Tote Rehe in Zeitz: Fall bleibt weiter rätselhaft
Wenn dann jemand ein totes Tier gefunden hätte, ein männliches, dann könnte er sich die Trophäe gesichert haben. Aber gleich zweimal oder gar dreimal, das skelettierte Reh mitgerechnet? Das klingt auch nicht sehr wahrscheinlich.
Und auch eine andere ins Spiel gebrachte Variante, dass jemand hier ein bei einem Verkehrsunfall getötetes Tier abgelegt hat, klingt wenig logisch. So offen, so nah am Weg? Und dann wieder die Fragen: Warum der abgetrennte Kopf? Warum zwei oder gar drei Tiere? Und noch etwas ganz anderes kommt dazu. „Noch ist Schonzeit“, sagt der Zeitzer Stadtjäger.
(mz)
