Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Junge Mutter verfolgt eine heiße Spur
Osterfeld/MZ. - Einer ganz heißen Spur geht Kathrin Enke zum Tag der offenen Tür in den Caritas-Behindertenwerk GmbH Burgenlandkreis nach. "Von einer Freundin habe ich den Tipp bekommen, dass ich in der Osterfelder Werkstatt Taufkerzen finde", erklärte die junge Frau aus dem sächsischen Löbnitz-Bennewitz.
Die Freundin sollte recht behalten. In der Abteilung Kerzenproduktion wurde Frau Enke am Montag mit Sohn Marcel fündig. Bei dieser Gelegenheit konnten die beiden den hier Beschäftigten bei der Arbeit auch noch über die Schulter schauen.
Gruppenleiterin Marion Anschütz freute sich über das große Interesse der Besucher, die sich an der breiten und farbenfrohen Angebotspalette der Kerzen gar nicht satt sehen konnten. Und weil fast für jeden Geschmack etwas dabei war, nahmen viele gleich etwas Passendes mit nach Hause. Tafelkerzen, handgeformte Rosen aus Wachs und Horoskopkegel standen in der Gunst der Käufer hoch im Kurs. Auch mit der Produktion der Gartenfackeln kamen die vier behinderten Mitarbeiter an diesem Vormittag gar nicht nach. "Ich gieße die Formen", erklärte der 30-jährige Holger Henneberg aus Zeitz stolz seine Arbeit. Franka Kegel (20 Jahre) und Tino Berger (21 Jahre) betröpfelten einen mit Zeitungspapier umwickelten Holzstab mit verschiedenen Wachsfarben. Ein Großteil der Kerzen wird auf Auftrag gefertigt - wie die ersten bestellten Tannenbäume - aber auch auf Stadtfesten und zu anderen Höhepunkten bieten die Caritas-Behindertenwerk-Mitarbeiter ihre Produkte zum Verkauf an.
Christine Hünniger, Mutter von zwei behinderten Töchtern im Alter von 34 und 30 Jahren, zeigte den ortsunkundigen Besuchern den Weg zur Wäscherei. Dabei kam sie geradezu ins Schwärmen: "Wenn sie einmal ihre Wäsche hier abgegeben haben, kommen sie immer wieder hierher." In den Räumen der Wäscherei drehten sich die Trommeln der Wäschetrockner. Die 13 behinderten Mitarbeiter um Betreuerin Marlies Rauschenbach hatte mit Aufhängen, Sortieren, Zusammenlegen und Bügeln voll zu tun. Matthias Kuhnt ist in dieser Abteilung als einziger Mann der Hahn im Korb.
Betriebe, Firmen, Kindereinrichtungen, die UTA-Stiftung in Naumburg, die Tagungsstätte in Roßbach, zählen mit zu den Auftraggebern der Wäscherei. Auch Privatleute profitieren von diesem Service der Caritas. "Bei uns wird nichts Fremdes vermengt. Die Wäsche jedes einzelnen Auftraggebers wird extra gewaschen", hobFrau Rauschenbach hervor.