Susanne und Alex lieben die Tiere
Wittgendorf/MZ. - Alexandra Dorka und Susanne Händler strecken die Handflächen aus. "Das mögen die Schweine am liebsten", erklären die beiden mit Blick auf die eingeweichten Brötchen. Die 20- und die 17-Jährige absolvieren über die Stiftung "Arbeit durch Umwelt und Natur" in der Gemeinde Wittgendorf ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Dabei geht es ziemlich tierisch zu. Neben den fünf Sattelschweinen betreuen Alexandra - kurz Alex genannt - und Susanne zwei Pferde, 100 Enten, 20 Hühner und einen angriffslustigen Hahn. "Die Enten sind früh das Erste und abends das Letzte", berichten die Mädchen über ihren Arbeitstag, der mit der Fütterung beginnt und endet. Dabei amüsiert sich das Duo jedes Mal darüber, wie eilig es die watschelnden Gesellen haben, wenn es endlich ins Freie geht. "Der Erpel ist der Einzige, der sich streicheln lässt", spricht Alex.
Die 20-Jährige ist in Nordrhein-Westfalen zu Hause. Weil sie einmal Pferdewirt werden möchte, entschied sie sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. "Um zu sehen, ob ich die Arbeit auch körperlich durchstehe", begründet sie ihre Entscheidung. In einem Schreiben aus Halberstadt erfuhr sie, dass in Dragsdorf eine Stelle frei ist. Alex schnupperte erst einmal rein. Als sie die Schweine und Pferde sah, sagte sie sofort zu. "Die Arbeit ist abwechslungsreich und gefällt mir", erklärt das aufgeschlossene Mädchen. Dabei kommt sie gut mit Susanne aus, mit der sie sich in Dragsdorf eine Wohnung teilt. "Wir streiten zwar manchmal um den Abwasch, aber sonst harmonieren wir gut zusammen", sagt die Mitbewohnerin. Susanne kommt aus Magdeburg und will im ökologischen Jahr praktische Erfahrungen sammeln. Sie strebt eine Ausbildung zur Tierpflegerin an. "Auf die Mädchen kann man sich verlassen. Sie sehen, was zu machen ist", lobt Stiftungsmitglied Hans-Hubert Schulze die Eigenständigkeit der beiden, die sich auch im Bauerngarten der Stiftung beim Absenkern der Erdbeeren und anderen Arbeiten mit einbringen. Insgesamt haben sich 16 Jugendliche für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Gemeinde Wittgendorf beworben. "Zeugnisnoten haben bei der Auswahl keine Rolle gespielt", erklärt Schulze. Entscheidend war, wie die Bewerber mit Tieren umgehen und warum sie sich für ein solches Jahr entschieden haben.