Stadtrat Freyburg Stadtrat Freyburg: Kegelbahn im Untergrund?
Freyburg. - Nach der Bergbahn am Schlüfter nun die U-Bahn unterm Schützenplatz? Die Rede ist von einer Kegelbahn. Der Stadtrat Freyburg will prüfen lassen, ob die vom Kegelsportverein Blau-Weiß Freyburg seit geraumer Zeit geforderte Anlage als unterirdische Vier-Bahnen-Anlage am Schützenhaus errichtet werden kann. Der Entwurf über die Gestaltung des Platzes, den der Stadtrat am Dienstagabend bei einer Enthaltung verabschiedete, sieht die Kegelbahn allerdings noch nicht vor. Auch im Bauausschuss hatte Bürgermeister Martin Bertling im Januar erklärt, dass für die Anlage ein anderer Standort ins Auge gefasst werde. In den Fraktionen ist inzwischen noch einmal über die Kegelbahn diskutiert worden. Bernhard Franke (SPD) meinte, dass eine unterirdische Anlage die Ansicht des Platzes nicht beeinträchtigen würde. Klaus Scheiding (Bürgerkreis), von dem der Gestaltungsentwurf für den Schützenplatz stammt, kündigte an, er werde einen Variantenvergleich vorlegen. Im Übrigen, so machte er aufmerksam, werde die unterirdische Anlage nicht ohne Funktionstrakt über der Erde auskommen.
Die Überlegungen für eine unterirdische Kegelbahn stehen im Zusammenhang mit einer eventuellen Verlängerung der gleichfalls unterirdischen Schießbahn am Schützenhaus. Wie den Darlegungen von Detlef Förste (Bürgerkreis) zu entnehmen war, wird die Verlängerung vom Schützenverein angestrebt. Wenn man sowieso aufschachte, könne man die beiden Vorhaben verbinden, fand Förste. An einem anderen Standort werde die Kegelbahn wohl in absehbarer Zeit nicht zu verwirklichen sein.
Einigkeit schien zu bestehen, dass der Kegelverein - mit über 120 Mitgliedern einer der mitgliederstärksten der Stadt - eine neue Anlage benötigt. Die derzeitige Bahn am Jahnstadion ist aufgrund der großen Zahl der Kegelbrüder zu klein. Zudem können höherklassige Wettkämpfe auf der Zwei-Bahnen-Anlage nicht stattfinden.
Die Abstimmung über den Gestaltungsentwurf musste wiederholt werden, weil erst hinterher auffiel, dass auch Planer Scheiding mit abgestimmt hatte. Beim zweiten Gang nahm Scheiding außerhalb der Abgeordnetenreihen Platz. Mit der Annahme des Entwurfes ist nichts über den Zeitpunkt gesagt, zu dem die Arbeiten am Schützenplatz beginnen. In diesem Jahr, so Bauamtsleiterin Astrid Weide, sei daran nicht zu denken.
Der Stadtrat bestätigte den Haushalt, der nunmehr eine geringere Kreditaufnahme vorsieht, als im ersten Entwurf notwendig schien, und die Verwendung der Mittel zur Stadtsanierung, die im Vermögenshaushalt den umfangreichsten Posten beanspruchen (wir berichteten). Bestätigt wurde auch die Änderung, mit der die Marktordnung auf Euro umgestellt wird. Die Eintrittspreise für das Schwimmbad wurden von der Tagesordnung genommen. Hubert Jaschinski (CDU) war aufgefallen, dass die neuen Preise nicht eine bloße Umrechnung der DM-Eintrittspreise in Euro darstellen, sondern eine Erhöhung. Der Stadtrat habe einst erklärt, die Preise erst zu erhöhen, wenn Sanierungsarbeiten im Bad erfolgt seien, erinnerte er.