Sita-Produkt wandelt sich
Elsteraue/MZ. - Zwei produzierende Unternehmen suchte Landrat Harri Reiche am Mittwoch im Industriepark Zeitz auf. In der Jowat Klebstoffe GmbH und in der Sita Rohstoffwirtschaft GmbH informierte er sich nicht nur über Wirtschaftskraft und Produktionspalette, sondern bot auch Unterstützung an. Schließlich sitzt der Burgenlandkreis im Industriepark mit im Boot.
Die Sita arbeitet seit zehn Jahren an diesem Standort und Betriebsleiterin Gabriele Seifert ist vom ersten Tag an dabei. 1995 war das Grundstück im Hydrierwerk-Gelände gekauft worden und schon im Oktober 1996 ging die Produktionsanlage mit 30 Mitarbeitern in Betrieb. "Eine Rekordzeit", staunt Prokurist Rainer Wetzstein, auch er von Anfang an dabei, noch heute.
Beim Staunen hielt er sich freilich nicht auf. Gerade am Mittwoch bestätigte die Uni Kassel, dass die ersten Ergebnisse einer neuen Anlage von der Qualität her die Untersuchungsreihen im Technikum der Uni auf Anhieb wiederholten. Vier neue Arbeitsplätze biete die neue Anlage, die Pilotcharakter habe, so Wetzstein. Die angewandte Technologie nämlich sei für Deutschland und auch für Europa neuartig. Sie erlaube, aus dem Abfall Kunststoff einen vollwertigen Rohstoff mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zu produzieren.
Der Sita-Standort im Industriepark arbeite seit jeher im Rahmen des Dualen Systems Deutschland, sei aber auch offen für den freien Markt, erklärte Frau Seifert. Jetzt habe man durch die höhere Verwertung der Misch-Kunststoffe aus dem Gelben Sack mehr Chancen. "Mit der neuen Anlage sichern wir unseren Betriebsstandort", betonte sie und zeigte den Unterschied. Bisher lang konnten die Abnehmer aus dem Granulat nur dickwandige Erzeugnisse herstellen. Das waren Parkbänke, Gartenmöbel oder auch Fensterbänke. Das Ergebnis des neuen Verfahrens ließe nun nicht nur dünnwandige Produkte zu, sondern auch durchtrittfeste Dämmstoffe oder Trägerplatten für Laminatböden, die völlig frei von Formaldehyd sind. Dass Beate Ibiß, der Geschäftsführerin der Sita Kommunal Service Ost GmbH zum Schluss die Bemerkung entschlüpfte, ihr Unternehmen plane eine weitere große Investition in Karsdorf, erfreute Reiche.