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Neue Hopfenpflückmaschine verkürzt die Erntezeit

Von UTA KUNICK 07.09.2009, 17:12

GLEINA/MZ. - Hopfenmeister Holger Hauschild spricht von einer wichtigen Investition in die Zukunft. Die neue Anlage ist größer und vor allem länger als die alte, so dass zwei nebeneinander liegende Hallen verbunden wurden, um Platz für die neue Technik zu schaffen.

Mit größerer Reinigungsfläche

Die Anlage, die die Dolden von den Ranken trennt und den Hopfen reinigt, zeichnet sich unter anderem durch eine größere Reinigungsfläche aus und ist viel leistungsfähiger als ihre Vorgängerin. Die Pflückmaschine schafft zehn bis zwölf Pflanzen pro Minute. Die alte, die demontiert und verkauft wurde, brachte es auf acht. "Die alte Technik entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen und war bereits verschlissen", erklärt der Hopfenmeister. "Für den jetzigen Hopfenbestand war sie nicht mehr geeignet", ergänzt er und verweist auf die stetige Entwicklung des Erntezentrums bis zur heutigen Zeit. Außerdem sind die Hopfensorten üppiger und größer geworden. Die moderne Anlage ermöglicht einen zügigeren Durchlauf, was zu einer verkürzten Erntezeit führt. Das wirke sich positiv auf die Qualität des Hopfens aus. Und Qualität ist wichtig, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können, unterstreicht Hauschild. Denn der Hopfenbedarf ist mehr als gedeckt, erzählt er und beruft sich auf die Aussage eines Händlers. Dieser hatte erklärt, dass es noch erhebliche Mengen aus dem Vorjahr von nicht verkauften Hopfen aus Polen und Slowenien gebe, die jetzt auf den Markt drängen. Hauschild: "Wir haben zum Glück einen Großteil der Ernte über die nächsten Jahre über Vorverträge abgesichert." Das gibt den Rehmsdorfern Sicherheit. Probleme bereitet der Freihopfen, also die Menge, die über die Verträge hinaus geerntet wird und verkauft werden soll. Die Agricola landwirtschaftliche Betriebsgesellschaft mbH betreibt neben der Anlage in Gleina eine weitere in Oelsen. Das Unternehmen baut auf einer Fläche von 96 Hektar Hopfen an. In Gleina fiel Montag die Sorte Nordbrauer von den Ranken, in Oelsen die Perle. Hauptsorte ist der Magnum (68 Hektar), der als Nächstes geerntet wird. Die Sorte Herkules folgt zuletzt. "Der Magnum zeigt sich in diesem Jahr optisch nicht so üppig", sagt Holger Hauschild. Der Hopfenmeister führt das auf den kühlen Frühsommer zurück. Den übrigen Sorten hat das sehr gut getan. "Das zeigt, wie unterschiedlich die verschiedenen Hopfenarten auf das Wetter reagieren."

Blätter wachsen auch aus Dolden

Zum Abschluss nimmt Hauschild ein paar Dolden in die Hand und weist auf eine echte Jahrgangserscheinung hin: Aus den Dolden wachsen Blätter heraus. Das kann die Maschine beim Trennen natürlich nicht erkennen, so dass neben Blättern auch Dolden im Abfall landen. Hauschild rechnet mit Verlusten von drei bis fünf Prozent.