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Nachwuchs im Dreierpack Nachwuchs im Dreierpack: Ziegenhof in Schleckweda begrüßt 100 neue Zicklein

Von Isabell Bergner 23.02.2020, 15:30
Braun und weiß sind die Zicklein, um die sich Igor und Astrid Blume vom Ziegenhof Schleckweda derzeit kümmern.
Braun und weiß sind die Zicklein, um die sich Igor und Astrid Blume vom Ziegenhof Schleckweda derzeit kümmern. Hartmut Krimmer

Schleckweda - Interessiert kommen die kleinen Ziegen auf ihre Besucher zu, dabei sind sie gerade einmal seit wenigen Tagen auf der Welt. „Am 4. Februar ging es dieses Jahr los“, sagt Igor Blume, der den Ziegenhof in Schleckweda gemeinsam mit seiner Frau Astrid betreibt. Etwa 100 Zicklein sorgen nun für reges Treiben im Stall. Etwa 45 Muttertiere kümmern sich um ihren Nachwuchs.

Nachwuchs im Dreierpack: Zehn bis zwölf Wochen bleiben Ziecklein bei ihren Müttern

„Dieses Jahr gibt es viele Drillinge“, erzählt Blume weiter. Warum das so ist, lasse sich nur schwer sagen. Vielleicht liege es an dem guten Futter im vergangenem August, als der Landwirt Ziegenböcke zum Decken an den Hof geholt hatte. Nach einer Tragzeit von fünf Monaten kommt der Ziegennachwuchs zur Welt, normalerweise sind es zwei Zicklein pro Muttertier.

Erste Milch haben Blumes bereits melken können, bislang sind es aber noch überschaubare Mengen. In der Hochsaison im Mai und Juni gibt eine Ziege dann etwa zwei Liter Milch am Tag, erklärt Igor Blume, je nach Tier sei es mehr oder weniger. „Anfangs trinken die Kleinen wenig oder auch bei anderen Müttern“, erzählt der Bio-Landwirt weiter. Zehn bis zwölf Wochen bleiben die jungen Ziegen gemeinsam mit ihren Müttern in einer Herde, in der Bio-Landwirtschaft sind mindestens sechs Wochen vorgesehen, so Blume.

Gemischte Truppe: Deutsche Edelziegen, aber auch Rassen Saanenziege und Anglo-Nubier

In ein paar Wochen dürfen die Ziegen wieder auf die Weide. Zu Ostern gibt Blume 30 der Jungtiere zu einem Schlachter seines Vertrauens, quasi als Ziegen-Pendant zum Osterlamm. Im Herbst ist eine weitere Schlachtung geplant, über das Jahr werden auch einige Zicklein verkauft. Nur etwa 20 Jungtiere behält Blume am Ende, um seine Herde zu erhalten. „Ich wähle sie anhand von Beobachtungen aus, etwa welche Mutter viel Milch hat oder sich gut melken lässt“, erklärt der Landwirt.

Die gemischte Truppe besteht hauptsächlich aus Deutschen Edelziegen in bunt und weiß, aber auch die Rassen Saanenziege und Anglo-Nubier sind mit eingekreuzt. Reinrassig war die Herde auch schon 2001 nicht, als die Blumes den Hof in Schleckweda übernahmen. „Ich konnte mich auch nie für eine einzige Rasse entscheiden, schließlich haben sie alle ihre Vorzüge“, sagt der Ziegenwirt.

Aus Ziegenmilch sollen Käseprodukte werden

Während Igor Blume sich gemeinsam mit einer Mitarbeiterin mehr um die Arbeit im Stall kümmert, ist die Käserei das Reich von Astrid Blume. Das Paar hat im hessischen Witzenhausen ökologische Landwirtschaft studiert. Astrid Blume hat das Käsen durch die Arbeit in Käsereien und über eine Weiterbildung gelernt.

Wenn die Ziegen bald mehr Milch geben, wird sie wieder mit der Käseherstellung anfangen. Sie wollen sich nun mehr auf Schnittkäse und dessen Vermarktung in regionalen Bio-Läden konzentrieren, erzählen die Blumes. Trotzdem werden auch weiterhin Milch, Frischkäse und Weichkäse im Hofladen angeboten. Auch langgereiften Hartkäse aus dem letzten Jahr gibt es noch. „Wir haben aber unsere Öffnungszeiten geändert“, sagt Astrid Blume.

Immer freitags von 10 bis 18 Uhr werden im Laden in Schleckweda die Produkte aus eigener Herstellung angeboten. Das hofeigene Café Capra öffnet für Gruppen nach Vorbestellung oder kann für Feiern gemietet werden. Auch zu Terminen wie dem Anradeln auf der Weinroute am 1. Mai oder dem Hoffest am 5. Juli hat es geöffnet. (mz)

Die Ziegenmutter wird umringt von eigenen und fremden Jungen.
Die Ziegenmutter wird umringt von eigenen und fremden Jungen.
Krimmer