Kayna Kayna: Bäckerei Kunze stimmt auf Weihnachten ein

Kayna/MZ - Augen zu und Nase auf. In der Bäckerei Kunze riecht es nach Lebkuchen und Stollen, Makronen, Baumkuchen und Schokolade. Auf der Theke reihen sich kleine Glücksschweine aus Marzipan und Hexenhäuser aus eigener Herstellung. „Die Vorweihnachtszeit ist für mich die schönste Zeit des Jahres“, sagt Hardy Kunze. Hier kann sich der Bäckermeister ausprobieren, eigene Kreationen verwirklichen und sein fachliches Können beweisen.
„Ich habe in alten Rezeptbüchern von etwa 1880 gestöbert und ein altes Familienrezept herausgegraben und ausprobiert“, erzählt er. Es sind Lebkuchen-Pralinen. Auf die selbst gebackenen Lebkuchen kommt eine feine Schicht cremiger Füllung, ummantelt mit dunkler Schokolade, ein Hochgenuss für die Sinne. Hardy Kunze versteht sein Handwerk. In einer renommierten Leipziger Konditorei machte er seinen Konditormeister. Seit 1991 arbeitet er in der Bäckerei Kayna, die seit 1933 in Besitz der Familie ist. Bäckermeister Manfred Kunze setzte sich offiziell im Jahre 2005 zur Ruhe, doch kann es der 72-Jährige nicht lassen, gelegentlich vorbeizuschauen und jetzt in der Weihnachtszeit auszuhelfen. Auch der 22-jährige Sohn Johannes steht mit in der Backstube, Mutter, Ehefrau und Schwiegermutter schmeißen die beiden Läden in Kayna. Siegfried Mahlisch ist 63 Jahre alt und hat sein ganzes Arbeitsleben in der Bäckerei Kunze verbracht. Sie alle sind ein eingespieltes Team. Im Dorf gilt die Bäckerei als verlässlicher Partner. Für den Heimatverein haben die Bäcker den Barbarossaknoten „erfunden“. Wer bei Mutzen an Mutzbraten denkt, der ist in der Bäckerei falsch. Denn bei Kunzes ist es ein süßes Gebäck mit Vanille.
Wer die Köstlichkeiten probieren will, der ist bei der 24. Auflage des Weihnachtsmarktes in Kayna richtig. Der Heimatverein bereitet das Ereignis schon seit Wochen vor. Der Kaninchenzüchter probt für seine Rolle als Weihnachtsmann, der Hausmeister von Schule und Kindergarten kümmert sich um das Aufstellen der gespendeten Weihnachtsbäume, Schule und Kindergarten proben für ihre Auftritte. Kurzum der Weihnachtsmarkt als Höhepunkt im Leben des Dorfes.
„Neben dem Denkmaltag ist es das einzige große Fest, das wir als Heimatverein auf die Beine stellen. Andere Vorhaben haben sich nicht bewährt und sind über die Jahre eingeschlafen“, sagt Ursula Nief vom Heimatverein. Sie selbst hat 100 Beutel mit verschiedenen Süßigkeiten gefüllt. Es sind die Geschenke, die der Weihnachtsmann am Sonntag an die Kinder verteilt. „Als Heimatverein sind wir mit einem eigenen Stand dabei“, verrät Ursula Nief. Es gibt Glühwein und Waffeln. Traditionell verkauft der Heimatverein zum Weihnachtsmarkt seine neuen Kalender. Im nächsten Jahr dreht sich in Kayna alles um das 950-jährige Bestehen des Marktflecken Kayna. Auf das Jubiläum macht der neue Kalender in Wort und Bild neugierig. Es gibt 100 Exemplare, für zehn Euro kann man einen Kalender kaufen.