Jugendherberge Kretzschau Jugendherberge Kretzschau: Von früh bis spät in der Küche

Kretzschau - Es riecht ganz verführerisch nach Gebratenem. Ein leckeres Spanferkel gehört kulinarisch und optisch zu den Höhepunkten des Büfetts in der Silvesternacht in der Jugendherberge Kretzschau. Für 100 Gäste zu kochen, das ist gar nicht so einfach - wundert sich der Laie. „Kein Problem“, winkt Ragna Meisterknecht ab. Seit 15 Jahren arbeitet sie in der Jugendherberge in der Küche und ist gemeinsam mit Christine Burger für das Büfett zuständig.
„Zu besonderen Tagen wollen wir unseren Gästen auch etwas Besonderes bieten“, sagt die Köchin. An diesem Abend ist sind es Känguru-Medaillons. Sie wurden in Butter und in Kräutern der Provence gebraten, danach lässt man sie kurz durchziehen und im eigenen Saft kommen sie in den Warmhaltebehältern auf den Tisch. Zwischen 15 verschiedenen warmen Gerichten und Beilagen können die Gäste wählen, dazu kommen zahlreiche Platten mit Fisch, Schinken, gefüllten Eiern und Käsespezialitäten. Zu später Stunde gibt es Kaffee und Kuchen, Nachtisch und Obst. Zu Mitternacht wird noch einmal eine Suppe gereicht. „Wir haben mit den Vorbereitungen schon einen Tag vor Silvester angefangen, zum Beispiel das Spanferkel angebraten“, erzählt Ragna Meisterknecht. An solchen Tagen steht sie viele Stunden in der Küche. Denn sie und ihre Kollegen arbeiten, wenn andere feiern - egal ob Weihnachten, Silvester, Neujahr oder Ostern. „Das ist schon seit Jahren so und es macht mir nichts aus. Im Gegenteil, ich habe meine Freude daran, andere kulinarisch zu verwöhnen“, erzählt sie. Doch viel Zeit zum Plaudern bleibt den beiden Frauen nicht. Warmes Essen wird mehrfach nachgefüllt, leere kalte Platten wieder neu bestückt.
„Die Frauen verstehen ihr Handwerk“, lobt Herbergsvater Walter Weber ihre Arbeit. Er selbst ist vor allem von dem ausgelösten Spanferkel begeistert. Und was essen die beiden Frauen aus der Küche am liebsten selbst? „Ich mag gern einen richtig schönen Eintopf mit frischem Gemüse“, sagt Ragna Meisterknecht. Und Christine Burger pflichtet ihr bei. Bis weit nach Mitternacht arbeiten sie Silvester. „Ich bin am Neujahrsmorgen schon wieder um fünf Uhr hier und bereite das Frühstück vor“, sagt Christine Burger.
Insgesamt sorgt sich ein Team von elf Mitstreitern hinter den Kulissen um die Gäste. Dazu gehören neben den drei Beschäftigten in der Küche auch zwei Hausmeister, Mitarbeiter im Service, Reinigungskräfte und ein Beschäftigter im Bundesfreiwilligendienst. Ragna Meisterknecht und Christine Burger sind dabei schon am längsten in der Jugendherberge. (mz)
