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Heiko Wötzel von Blau-Weiß Zeitz Heiko Wötzel von Blau-Weiß Zeitz: Vereinsvorsitzender als Mädchen für alles

Von Matthias Voss 09.12.2017, 11:00
Heiko Wötzel lebt für den Volleyball, aber nicht nur dafür allein.
Heiko Wötzel lebt für den Volleyball, aber nicht nur dafür allein. René Weimer

Zeitz - Zum ersten Mal spielt Heiko Wötzel selber nicht mit. „Ich habe so viel zu tun hier. Außerdem möchte ich ja auch immer Ansprechpartner für unsere Sponsoren und die Presse sein. Da ist das schlecht, wenn ich sage, geht gerade nicht, ich muss spielen“, begründet der 53-Jährige seine Auszeit beim Nikolausturnier des Volleyballvereins Blau-Weiß Zeitz am vergangenen Sonnabend in der Sporthalle der Berufsschule. Wötzel ist nicht nur der Organisator des Turniers, sondern auch Vorsitzender des Vereins.

Früher hatte er immer selber gegen den Ball geschlagen, gebaggert und gepritscht. Jetzt macht er das nur noch im Training. Auch bei den Spielen in der Stadtliga, an denen Blau-Weiß Zeitz seit dieser Saison zum ersten Mal teilnimmt, ist er nicht mit dabei. „Die gehen teilweise in der Woche bis tief in die Nacht, das kann ich mir zeitlich nicht leisten. Außerdem dürfen ruhig Jüngere die Verantwortung übernehmen“, meint Wötzel mit einem leichten Grinsen. Verantwortung übernehmen ist ein gutes Stichwort. Denn der Vorsitzende ist bei den Blau-Weißen sowas wie ein Alleinunterhalter, ein Alleinmacher.

Kontakte zu den Gastmannschaften

Lediglich als es darum ging, die über 100 Nikolaustütchen für die Teilnehmer aus den 15 Mannschaften mit Süßigkeiten zu füllen, bekam er Hilfe von den Vereinsmitgliedern.

Jetzt ist es aber nicht so, dass Wötzel seinen Leuten nicht vertraut oder es ihnen nicht zutraut, im Verein mitzuarbeiten, wenn es um das Organisieren geht. „Aber die Kontakte zu den Gastmannschaften habe ich ja. Die müsste ich rausschreiben, jemandem geben und diesen dann einarbeiten, wann man wen wo am besten erreicht. Dann kann ich es auch selber machen“, sagt der 53-Jährige. Dennoch würde er sich wünschen, dass auch andere ein wenig Verantwortung mit übernehmen würden.

Beruf, Eigenheim und Alleinerziehender

Die beste Gelegenheit gibt es demnächst, wenn wieder die Jahreshauptversammlung mit den Wahlen des Vorstandes auf dem Programm steht. Natürlich wird Wötzel sich wieder zur Wahl stellen, aber vor allem im Bereich Finanzen wird ein neuer Kassenwart gesucht. „Das muss ich derzeit auch noch nebenbei machen. Demnächst steht die Steuererklärung für den Verein an“, fühlt sich der Kretzschauer mit Beruf, Eigenheim und als Alleinerziehender eines achtjährigen Sohnes mehr als nur gut ausgefüllt, vielleicht manchmal sogar ein wenig überfordert.

„Man kommt fast zu nichts anderem mehr, manchmal bin ich in der Woche nicht vor Mitternacht im Bett. Das schlaucht ganz schön“, will sich Wötzel aber dennoch nicht beschweren. Denn Blau-Weiß Zeitz liegt ihm sehr am Herzen, das ist sein Verein, seine große Leidenschaft. Und dazu gehört natürlich auch das Nikolausturnier. Im kommenden Jahr soll es wieder eine neue Auflage geben, dann vielleicht mit zwölf statt 15 Mannschaften, „damit wir nicht auf hetzende Zeit, sondern mal auf Sätze spielen können“, hat sich Wötzel schon überlegt. Und dann kann es auch durchaus sein, dass er vielleicht wieder selber gegen den Ball schlägt. (mz)