Happy End in Kleinpörthen Happy End in Kleinpörthen: Hündin Bera hat ein neues zu Hause
Kleinpörthen - Es klingelt. Sofort flitzt die kleine schokobraune Hundedame Bera an die Wohnungstür. Jeder Gast von Familie Schneider aus Kleinpörthen wird nämlich erst einmal beschnuppert und am liebsten würde der Hundewelpe mit den Kulleraugen mit jedem eine Runde spielen. Treppe hoch, Treppe runter. An den Socken ziehen, an der Hose schnuppern, die Nase in die Schuhe stecken. Ausgelassen tollt die kleine Hundedame durch das Haus. Dann ist plötzlich Ruhe, der Vierbeiner liegt gemütlich unter dem Tisch und schläft erst einmal ein paar Minuten. Kraft tanken für die nächste Runde.
Hundedame herzlich in Familie aufgenommen
Heike Schneider sitzt derweil gemütlich am Tisch und beobachtet das Treiben. Sie freut sich über die agile Hundedame, die seit Donnerstagabend bei ihrer Familie wohnt und schon von allen ganz fest ins Herz geschlossen wurde. Auch Hund Aron, der Tochter Peggy Bransky gehört, hat sich mit dem Welpen schon angefreundet. Und die Enkel von Familie Schneider mögen die Kleine sowieso.
Gerade einmal zehn Wochen ist Bera alt. Und doch hat sie schon einiges erlebt. Denn am Montag letzter Woche wurde sie im Fockendorfer Grund in Zeitz gefunden. Ausgesetzt. Eine Familie hatte das Tier gesehen und das Zeitzer Tierheim informiert. Dort kam die Kleine erst einmal unter. „Das hätte sie sonst nicht überlebt“, sagt Heike Schneider und streichelt dem Tier über das schokobraune Fell. Von ihrem Nachbarn, der Tierarzt ist, hatte sie von dem Fundtier gehört und sich umgehend im Tierheim gemeldet. Sie wollte den Welpen sehen, kennenlernen. Denn schon immer hatten Schneiders einen Hund.
Das Tierheim „Hans Schneider“ in Zeitz besteht seit mehr als 20 Jahren. Bereits 1990 wurde der Tierschutzverein Zeitz von 25 Tierschützern gegründet. Gegenwärtig zählt er laut Homepage des Tierheimes 135 Mitglieder. Im Frühjahr 1992 wurden die ersten Tierunterkünfte errichtet und die ersten 35 Tiere aufgenommen. Im Jahr 1997 waren es 431 Tiere, die aufgenommen werden konnten.
Die Hunde sind in 26 Zwingern untergebracht. Die Katzen wohnen in sieben Blockhäusern mit Auslauf. Tiere, die vermittelt werden können, sind auf der Homepage des Tierheimes mit Foto und einigen Angaben zu sehen. Es warten derzeit mehrere Hunde, Katzen und Kleintiere wie Zwergangora und Zwergkaninchen auf neue Besitzer. Wöchentlich kommen neue Tiere dazu.
Geöffnet ist das Zeitzer Tierheim von Montag bis Mittwoch sowie am Freitag von 12.30 bis 14 Uhr und Donnerstag von 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Außerdem ist Samstag, Sonntag und an Feiertagen von jeweils 13 bis 15 Uhr geöffnet. Das Tierheim ist telefonisch zu erreichen unter: 03441/21 95 19. Es befindet sich in der Tröglitzer Straße von Zeitz. Das Tierheim ist online zu finden unter: www.tierheim.zeitz.de.
Hundesuche ohne Krampf
Den letzten mussten sie im vergangenen Jahr altersbedingt einschläfern lassen. „Seither haben wir immer wieder nach einem neuen Hund gesucht. Waren im Tierheim, aber wir wollten nicht auf Krampf. Wir haben gesagt, es muss passen“, so die Kleinpörthenerin. Und der befreundete Tierarzt ahnte, dass der Labrador-Mix-Welpe gut zur Familie passen würde. Er sollte recht behalten, Heike Schneider fand sofort Gefallen an der Hundedame.
Doch sie war nicht die Einzige, die Interesse bekundete. Als die MZ den Fall in ihrer Donnerstagausgabe veröffentlichte, meldeten sich viele weitere tierliebe Familien, die der Kleinen ein neues Zuhause bieten wollten. Als der ersehnte Anruf aus dem Tierheim kam, machte sich die Kleinpörthenerin sofort auf den Weg und holte das neue Familienmitglied ab.
„Den kriegt niemand wieder zurück“
„Den kriegt niemand wieder zurück“, sagt Heike Schneider mit leuchtenden Augen und drückt die Hundedame an sich. Sie und ihr Mann sind ganz vernarrt in den Welpen. Beim Namen waren sie sich sofort einig, denn Bera hieß eine Hündin, die ihr Mann Hendrik früher hatte. Derzeit gehen Schneiders bis zu viermal am Tag mit der Hündin Gassi. Und zur Hundeschule wollen sie sich auch anmelden. „Wir müssen uns noch erkundigen, ab wann die Welpenschule los geht“, sagt Heike Schneider. Aber das sei schnell gemacht.
Auf ein Leben mit Hund ist die Familie bestens eingestellt und freut sich schon auf den ersten gemeinsamen Urlaub. Meist geht es zusammen mit Freunden, die ebenfalls Hunde haben, weg. So haben es die Schneiders schon bei ihrem vorherigen Vierbeiner gehandhabt. Im Freundeskreis ist auch der Tierarzt, der ihr den Hinweis mit dem Welpen gab. „Das ist schon praktisch“, sagt Heike Schneider und setzt Bera auf dem Fußboden ab.
Die ist inzwischen gut ausgeruht und flitzt schon wieder munter Richtung Wohnungstür. Denn ihr „Herrchen“ Hendrik Schneider kommt gerade von Arbeit nach Hause. (mz)