Handel in Zeitz Handel in Zeitz: Sorge um Markt auf dem Platz der deutschen Einheit

Zeitz/MZ - Unruhe in Zeitz-Ost: Besucher des Wochenmarktes, der täglich auf dem Platz der deutschen Einheit stattfindet, sorgen sich um die Zukunft des Marktes. Hintergrund ist eine Meinungsäußerung des Zeitzer Stadtrates und Fraktionsvorsitzenden Sven Weißbrodt (Alternative Liberale Liste). In einer Umfrage der MZ, in der es um Ideen zur Belebung der Innenstadt ging, sagte Weißbrodt unter anderem, dass er es als Hemmnis für die Innenstadt sehe, dass in Zeitz-Ost an sechs Wochentagen Markttage abgehalten werden. Weißbrodt fragt: „Welcher Bewohner von Zeitz-Ost habe da noch den Drang, in die Innenstadt zu gehen?“
Auf dem Platz der deutschen Einheit ist montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr Markt, sonnabends von 8 bis 12 Uhr.
In der Innenstadt ist auf dem Roßmarkt mittwochs und donnerstags von 8 bis 14 Uhr Markt und außerdem jeden zweiten und vierten Sonnabend im Monat in der Zeit von 9 bis 12 Uhr.
Informationen zu den Märkten gibt es im Internet unter www.markt-zeitz.de
Einwohner des Zeitzer Stadtteils sehen damit den Markt in seiner jetzigen Form und Struktur in Frage gestellt. Aber der Markt müsse bleiben. „Hier wohnen doch viele alte Menschen, für die wäre das eine Katastrophe, wenn es den Markt so nicht mehr gebe“, sagte Günter Bumke (64). Wegen ein paar Äpfeln würde er doch nicht in die Stadt laufen. Alois Geiger (76) nickt. Auch er kaufe vieles auf dem Markt in Zeitz Ost. Und es sei nicht allein der Einkauf, der den Marktbetrieb für die Menschen so wichtig mache. Man treffe sich eben auch, rede miteinander, trinke Kaffee zusammen, so wie am Montag am Imbisswagen von Stefanie Linnepe. Auch sie sagt, dass es „furchtbar wäre, wenn der Markt oder auch nur einige Markttage wegfielen“. Schließlich gäbe es einen Kundenstamm, der auf die Angebote nicht verzichten wolle. Und mit dem Imbissstand in die Stadt ziehen, das wolle sie nicht. Auch Helga Dressler erinnert an die vielen älteren Menschen in Zeitz-Ost, die den Markt nutzen. Die Rentnerin sagt auch, dass sich gerade eben für sie und andere Bewohner des Stadtteils die Bedingungen verschlechtern. Zwar öffne in der Gleinaer Straße/Ecke Arnoldpromenade am Dienstag ein neuer Lebensmittelmarkt, dafür schließe aber der im oberen Teil der Gleinaer Straße.
Schon gegen eine Reduzierung der Markttage in Zeitz-Ost spricht sich Elvira Krötzsch aus, die auf dem Platz Fleisch- und Wurstwaren verkauft. Wichtig sei das Warenangebot für die Menschen auch in Verbindung mit dem benachbarten Ärztehaus. Auf dem Weg dahin oder zurück könne doch gleich mit eingekauft werden, sagt sie. Karin Baumer handelt im Haus der Dienste gleich neben dem Platz mit Schuhen. Auch sie fürchtet Einbußen, wenn Markttage wegfielen. Besonders prekär wäre der Mittwoch, da kämen viele Menschen auch aus Dörfern nach Zeitz-Ost.