Handarbeitsfrauen lieben Geselligkeit
Kayna/MZ. - "Dann wird zu Hause eben wieder aufgetrennt", meint Zirkelleiterin Helga Schwandner. "Die Hauptsache ist, dass wir zusammenkommen und gemeinsam unserem Hobby nachgehen", spricht Regina Helder. Auf dem Tisch liegen neben bunten Garnen, Stickrahmen, Bändern und Wolle Handarbeitszeitschriften aus, über die sich die Frauen neue Anregungen holen. Unter ihren geschickten Händen entstehen zurzeit Deckchen und Läufer für die Weihnachtszeit. Eine Arbeit schöner als der andere. Auch die in Hardangertechnik entstandenen Engel, die goldfarben umhäkelten Kugeln und andere dekorative Dinge sind eine Augenweide. Jede der Frauen hat eine künstlerische Ader und jede ihr Spezialgebiet. Johanna Pulst ist Spezialist im Strümpfestricken. Bärbel Ehrlich lässt sich bei der Gestaltung von Karten immer wieder etwas einfallen. Margrit Bobach ist eine Künstlerin im Umhäkeln. "Und Inge kocht den besten Kaffee", setzt die Gruppe scherzhaft hinzu. An diesem Abend drehen sich die Gespräche am Tisch in erster Linie um die Ausstellung, die der Verein im 25. Jahr seines Bestehens vorbereitet.
Die Ausstellung soll die Entwicklung des Vereins dokumentieren, der zu DDR-Zeiten auf Anregung des DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) als Textilzirkel ins Leben gerufen wurde. Mit selbst genähten Schlümpfen, gehäkelten Stolen, Untersetzern aus Silastikgarn fing alles an. Damals noch unter Leitung von Johanna Pulst, die aus Altersgründen das Ruder 1990 Helga Schwandner übergab. 13 Mitglieder zählte der Zirkel im Gründungsjahr 1979, wovon noch fünf dem Verein die Treue halten. Das schönste Jubiläumsgeschenk erhielt der Handarbeitsverein von der Gemeinde. Sie stellte dem Zirkel Räume in einer nicht mehr genutzten Wohnung in der alten Schule von Kayna zur Verfügung und unterstützte beim Umzug.