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Frank und Olaf lassen sich verwöhnen

Von Uta Kunick 14.06.2005, 17:07

Zeitz/MZ. - Die Gruppe setzt sich aus 20- bis 56-Jährigen zusammen, die tagsüber die Behindertenwerkstätten in Osterfeld und Leißling besuchen. Nach der Arbeit werden sie im Wohnheim der Caritas Wohn-und Förderstätte "Julius Pflugk" am Knittelholz in Zeitz betreut. Seit dem Herbst 2001 wird das schmucke Fachwerkhaus am Rande des Waldes von der Caritas als Außenstelle genutzt (die MZ berichtete).

Ein Teil der ersten Bewohner entwickelte sich so gut, dass die überwiegend jungen Menschen ausgegliedert werden konnten. "Wir haben im Zeitzer Hochhaus fünf Plätze für intensiv betreutes Wohnen geschaffen", sagt Sieglinde Vachulka, stellvertretende und pädagogische Leiterin der Caritas Wohn- und Förderstätte Schelkau. Hier steht den neuen Bewohnern, die allesamt die Caritas-Behindertenwerkstatt besuchen, ein fester Ansprechpartner unterstützend und beratend zur Seite.

Zu den neuen Mietern im Haus am Knittelholz zählen Frank und Olaf. "Sie haben sich toll eingelebt", schätzt Frau Vachulka ein und freut sich. Damit sind ihre anfänglichen Bedenken zerstreut. Der 58- und der 38-Jährige sitzen am Tisch und lassen sich vom Küchendienst verwöhnen.

Nach und nach sollen die "Neuen" an alles herangeführt werden. In ein paar Wochen schon wird auch ihr Name mit auf dem Dienstplan stehen. Die in der Außenstelle wohnenden Männer und Frauen sind wesentlich weiter in der Entwicklung als das Gros der Bewohner der Schelkauer Einrichtung, die überwiegend Schwerst- und mehrfach Behinderte beherbergt. "Sie müssen gefördert werden, damit die erworbenen Fähigkeiten nicht wieder verloren gehen", nennt Frau Vachulka ein wichtiges Ziel des Umzugs von Schelkau in das Fachwerkhaus am Rande von Zeitz.

Das Wohnheim am Knittelholz biete sich dafür geradezu an. Schon allein durch die Nähe zur Stadt, in der die Frauen und Männer teils selbstständig, teils unter Betreuung Einkäufe erledigen und Freizeiten ausleben können.

Apropos Freizeit: Auch der Urlaub der Bewohner ist hundertprozentig abgesichert. Eine Gruppe erholt sich im erzgebirgischen Bärenstein und die andere liebäugelt derzeit mit einer Reise nach Mallorca. Ein Jahr lang wurde dafür ein Teil vom Taschengeld gespart.