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Engagement in der Krise Engagement in der Krise: Globus in Theißen versorgt Risikogruppe mit Lieferservice

Von Angelika Andräs 06.04.2020, 12:10
Hilfe in Zeiten der Coronavirus-Pandemie: Der Globus-Markt Theißen richtet mit ehrenamtlichen Helfern einen Lieferservice für Kunden über 60 Jahre und Risikogruppen ein. Beteiligt sind etwa Marktleiter Stefan Schlag (Mitte), Mitarbeiterin Andrea Burkhardt sowie Helfer Siegfried Nagel vom Club Lena.
Hilfe in Zeiten der Coronavirus-Pandemie: Der Globus-Markt Theißen richtet mit ehrenamtlichen Helfern einen Lieferservice für Kunden über 60 Jahre und Risikogruppen ein. Beteiligt sind etwa Marktleiter Stefan Schlag (Mitte), Mitarbeiterin Andrea Burkhardt sowie Helfer Siegfried Nagel vom Club Lena. H. Krimmer

Zeitz - Es klingt wie ein Rundum-Verwöhnpaket für all jene, die es in Zeiten der Coronavirus-Pandemie jetzt wirklich brauchen: Das Globus-Warenhaus in Theißen startet in enger Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern einen Lieferservice. Jeder, der über 60 ist oder aufgrund von Vorerkrankungen einer Risikogruppe angehört, soll Beistand und Unterstützung erfahren

Service bieten wir gemeinsam mit Club Lena und der Sektion Volleyball des SV Motor Zeitz

„Wir bieten diesen kostenlosen Lieferservice für die Stadt Zeitz, die Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst, die Elsteraue, Hohenmölsen und die Ortschaften und Ortsteile von Osterfeld und Meineweh an“, sagt Stefan Schlag, Leiter des Globus-Marktes im Zeitzer Stadtteil.

„Den Service bieten wir gemeinsam mit dem Club Lena und der Sektion Volleyball des SV Motor Zeitz an“, so Schlag, „wir haben ja selbst keine Logistik, um es auszufahren.“ Dank des ehrenamtlichen Einsatzes ist es möglich, ab einem Bestellwert von 20 Euro ohne weitere Kosten zu liefern. Die Fahrer erhalten aber wenigstens das Spritgeld, sagt Schlag.

Bestellen täglich mit dem Telefon

Ausgeliefert werden alle Produkte aus dem Sortiment außer Tiefkühlartikel. „Wir wollen in dieser Notsituation helfen und denken dabei natürlich an unsere Kunden, für die es jetzt vielleicht zu beschwerlich ist, zu uns zu kommen oder die lieber nicht aus dem Haus möchten.“

Der Ablauf ist ganz einfach: Bestellen kann man täglich in der Zeit zwischen 9 Uhr und 14 Uhr telefonisch oder per E-Mail. Geliefert wird am nächsten Tag - von Montag bis Freitag - zwischen 10.30 Uhr und 12.30 Uhr. Die Einkäufe werden vor der Tür abgestellt, das Geld muss passend in einem Briefumschlag übergeben werden, um direkten körperlichen Kontakt zu vermeiden.

Mitarbeiter vor Ort stellen dann den Einkauf zusammen, packen und listen auf

Die Bestellungen nehmen Mitarbeiter im Home Office an. „Wer per Mail bestellt, sollte trotzdem eine Telefonnummer angeben, falls es Nachfragen gibt“, meint Schlag. Und bestellen kann man tatsächlich wie beim Wochenendeinkauf.

„Wenn jemand drei Scheiben Leberkäse möchte, bekommt er die. Oder jemand möchte einen bestimmten Salat von der Fischtheke, dann wird der abgewogen und eingepackt“, so Schlag. Die Mitarbeiter vor Ort stellen dann den Einkauf zusammen, packen und listen auf, was es kostet. Dann ist die Kiste fertig zur Auslieferung.

Lieferservice in Krise testen und als Verkaufsmodell später integrieren

Wie viele Kunden den Lieferservice nutzen werden, da wagt Schlag keine Prognose. „Wir haben ja damit keinerlei Erfahrungen“, sagt er, „es wird also für uns alle spannend, wie es läuft.“ Allerdings sieht der Globus-Chef es auch als eine Art Test, ob ein Lieferservice überhaupt gefragt ist und angenommen wird.

Wenn es nämlich so ist, dann könnte man perspektivisch sogar darüber nachdenken, so einen Service aufzubauen und nach der Coronavirus-Pandemie irgendwann einmal anbieten. Nachdem die Information bekannt wurde, gab es zumindest am ersten Tag gleich zwei Bestellungen.

››Bestellungen per Telefon: 03441/68 31 04 oder per Mail (bitte unbedingt Telefonnummer angeben) [email protected] (mz)