Diabetikertag Diabetikertag: Schulungsbedarf derzeit nicht zu stillen
Hohenmölsen/MZ/kdk. - Darüber hinaus verteilten zahlreiche Firmen dementsprechendes Informationsmaterial, und auch die Apotheken gaben Ratschläge.
"Ich bin überwältigt." Die Worte von Diabetologe Dr. Karsten Milek vom Asklepios Krankenhaus in Hohenmölsen waren leicht nachzuvollziehen, denn die Besucherresonanz auf den am vergangenen Sonnabend stattgefundenen 4. Diabetikertag war enorm. Schon wer mit dem Auto anreiste, hatte so seine Probleme, seinen Pkw abstellen zu können. Gedränge herrschte ebenfalls im Diabetes-Schulungszentrum, ebenso wie im aufgestellten Zelt. "Es werden von Jahr zu Jahr mehr Leute, die sich für Diabetes interessieren", stellte Reingart Schaffernicht von der Hohenmölsener Selbsthilfegruppe fest. "Der Schulungsbedarf in Bezug auf Diabetes, die ja eine Volkskrankheit ist, ist derzeit nicht zu stillen", meinte Milek. "Bei der Vorbereitung des Tages arbeitet das ganze Haus mit, von der Schwester bis hin zum Zivildienstleistenden. Alle helfen mit, dass der Tag ein Erfolg wird", ergänzte Milek. Bei den Besuchern fiel das auf fruchtbaren Boden. So berichtete Horst Bornschein aus Weißenfels: "Das ist eine gute Sache hier, das kommt an. Herr Milek versteht was vom Fach, er ist vor allem sehr menschlich." Adelheid Markus und Carmen Büttner aus Taucha Informierten sich über gesunde Ernährung. "Die Entwicklung geht doch immer weiter", meinte Frau Büttner. Voll des Lobes zeigte sich auch Siegmar Ludwig, der Leiter der Selbsthilfegruppe aus Pegau (Sachsen), die mit 25 Mitgliedern anreiste. "Wir führen im Juni unseren ersten Diabetikertag in Pegau durch", sagte Ludwig. Er habe bis jetzt stets an den Treffen in Hohenmölsen teilgenommen, weil es ihm jedesmal etwas gebracht habe. "Viele Menschen unterschätzen leider Diabetes", merkte Frau Schaffernicht an. Oft gehe man erst zum Arzt, wenn Schmerzen zu spüren seien. "Zucker braucht aber eine lange Zeit, bis er sich im Körper bemerkbar macht", erklärte sie. "Es sollte so sein", meinte sie weiter, "der Mensch muss doch den Zucker bestimmen und nicht umgekehrt." Eine Frage, so ergänzte sie, werde immer wieder gestellt: "Wie kriege ich den Zucker wieder auf den Normalwert?"
Stefanie Lorenz, sie ist Diät-Assistentin im dritten Ausbildungsjahr, bestätigte, dass die Besucher viel über gesunde Ernährung wissen wollen: Was ist eine BE? (eine Broteinheit), und wieviel dürfe man täglich zu sich nehmen? Zudem informierten zahlreiche Firmen, und auch Mitarbeiter von Apotheken gaben Ratschläge.