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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Schnee macht Straßen enger

Von CLAUDIA PETASCH UND IRIS RICHTER 27.12.2010, 17:15

KAYNA/OSTERFELD/MZ. - Meterhoch ist auf der Straße von Zeitz nach Kayna der Schnee an der Straße zusammen geschoben. Das Ortseingangsschild der Schnaudertalgemeinde ist nur noch zu einem Drittel sichtbar, der Rest ist tief in der weißen Pracht verschwunden. Während sich am Montag auf den gut geräumten Hauptstraßen die Autos weitestgehend normal fortbewegen können, sieht es auf den Nebenstrecken schon schlimmer aus. Schneematsch und Malm machen den Autofahrern zu schaffen. Nur langsam kommen sie voran wie etwa auf dem kleinen Marktplatz von Kayna. Hier hat ein Mann mit seinem Lieferwagen Pech. Er bleibt an einer Steigung in Marktnähe stecken und muss seinen Transporter freischaufeln. Mit einem Schneeschieber in der Hand stampft die Kaynaerin Bärbel Hebestreit durch die Schneemassen. Sie will ein wenig vor ihrer Garage beräumen. "Wir teilen uns die Kräfte ein. Erst wird vor dem Haus, dann vor der Garage und am dritten Tag vor dem Garten Schnee geschoben", sagt sie lachend.

Weitestgehend normalisiert hat sich am Montag die Lage bei der Personenverkehrsgesellschaft in Zeitz (PVG). Die Überlandlinien fahren wieder normal, einzig bei den Stadtbuslinien gäbe es noch Einschränkungen, hieß es von der PVG. Über Weihnachten war der Verkehr wegen zu glatter und teilweise nicht befahrbarer Straßen zum Erliegen gekommen.

Ganz gut im Griff hat die Gemeinde Elsteraue die Situation. "Wir haben alles im Einsatz, was wir an Personal und Technik zur Verfügung haben", sagt Bürgermeister Manfred Meißner. Splitt sei zudem noch ausreichend vorhanden, gesalzen wird von den gemeindeeigenen Kräften nicht. Inzwischen habe man aber entschieden, die Verbindungsstraße zwischen Tröglitz und Hainichen zu sperren. "Es gibt genug Straßen als Alternative", so Meißner. Auch einige öffentliche Fußwege, die kaum genutzt werden, würden nicht mehr geräumt.

"Unsere Straßen werden immer enger. Wir wissen bald nicht mehr mit dem Schnee wohin", klagt Matthias Röder, Gemeindearbeiter in der Gemeinde Droyßig. Man mühe sich nach Kräften, aber solche Mengen an Schnee habe auch er in seiner zwanzigjährigen Tätigkeit in Droyßig noch nicht erlebt. "Viele Straßen sind nur noch einseitig befahrbar und man muss schon Rücksicht aufeinander nehmen", so Röder. In der Gemeinde Gutenborn zieht Bürgermeister Uwe Kraneis vor seinen Gemeindearbeitern den Hut. "Es ist schon enorm, was die zur Zeit leisten müssen", macht er deutlich und schätzt ein, dass man den Winter auch dank der Einsatzbereitschaft der Leute gut im Griff habe. Allerdings habe man die Straße zwischen Golben und der B2 sowie den Berg von Lonzig nach Aga schon sperren müssen. "Doch dank des Landwirtes Friedrich Wagner aus Heuckewalde, der zwei Radlader zur Verfügung stellte, konnten wir den Berg zumindest vor Weihnachten wieder öffnen, müssen ihn nun aber immer wieder neu kontrollieren", so Kraneis. Der Steinweg und der Kirchberg sind in Osterfeld die beiden Straßen, die gegenwärtig Winterdienst und Kraftfahrer vor Probleme stellen. "Wir haben die Straßen schon freibekommen, mussten den Schnee aber auf die Fußwege schieben", so Stadtbauhof-Chef Rüdiger Hertel, den noch eine andere Sorge plagt. Der Traktor im Ortsteil Goldschau sei kaputt gegangen und müsse repariert werden. "Doch zum Glück hat die Zusammenarbeit zwischen den Ortsteilen gut funktioniert", so Hertel.