Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Postkarten sind der Renner
LOBAS/MZ. - Wenn Lars Reißmann irgendwann einmal nicht mehr weiß, was er machen soll, könnte er ernsthaft darüber nachdenken, Verkäufer zu werden. Die Generalprobe ist dem 33-Jährigen am Freitagabend schon mal richtig gelungen.
Reißmann postierte sich am Eingang der Lobaser Kirche und verkaufte mit seinem Bauchladen Marke Eigenbau Postkarten der Ortschaft. Und das aus einem guten Grund. Denn immerhin standen die Feierlichkeiten zum 725-jährigen Jubiläum von Lobas an. "Wir wollen das gesamte Wochenende keinen Eintritt kassieren. Dafür werden die Karten hier verkauft. Vielleicht bekommen wir da etwas Geld rein", sagte Reißmann.
Das Stück gab es für einen Euro, im Pakte waren sie günstiger, wie Reißmann lautstark verkündete. Wenn er alle drei Tage so ins Zeug geworfen hätte, wäre die Finanzierung des Dorffeste vermutlich ein Leichtes und die Karten in Nu weg. 600 Stück mit alten und neuen Aufnahmen der Ortschaft hatte Reißmann vorrätig, gekauft wurden sie schon am Freitagabend wie verrückt. "Die haben wir selbst drucken lassen. Wir fanden das eine gute Idee und wie man sieht, die Leute kaufen sie", sagte der Ur-Lobaser freudig strahlend und ließ nicht locker zu erwähnen, dass die Karten auch wirklich verschickt werden können.
Eine der emsigen Käuferinnen war Erika Ballmann. Die Würchwitzerin wühlte kurz in Reißmanns Bauchladen und nahm dann das Paket mit allen acht Motiven. "Das ist doch mal eine Idee. Vor allem die Karten, auf denen alte Bilder zu sehen sind, die heb ich mir auf." Noch mehr alte Bilder gab es im Anschluss in der kleinen Lobaser Kirche zu sehen.
Klaus Rehm, Mitglied im Festkomitee, eröffnete das Wochenende mit einem knapp zweistündigen Vortrag zur Geschichte des Ortes. Untermalt wurde das Ganze durch Orgelmusik. Für diese zeichnete sich Dieter Fleischmann, pensionierter Pastor aus Altenburg, zuständig. Und wenn jeder, der in der Kirche saß, auch nur eine Karte bei Lars Reißmann gekauft hat, war sein Vorrat schon am Freitag erschöpft.