Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ein Ständchen gibt es zum 60. Hochzeitstag
KLEINHELMSDORF/MZ. - Seit 60 Jahren sind Karl-Heinz und Margarete Weber aus Kleinhelmsdorf glücklich verheiratet. Am Freitag feierten sie mit ihrer Familie das Fest der diamantenen Hochzeit, am Vormittag im Heimatdorf und später am Tag in Eisenberg, wo Tochter Dagmar mit ihrer Familie lebt. Doch von dem großen Fest im Thüringischen wusste das Jubelpaar am Vormittag, als Vertreter der lokalen Politik und vom Heimatverein sowie der Seniorengruppe zum Gratulieren kamen, noch gar nichts. Es sollte eine Überraschung werden, verrieten Schwiegersohn Wilfried und Enkelin Kathleen Fähndrich, die gespannt waren, wie das Jubelpaar die Überraschung aufnimmt.
"Vor lauter organisieren haben mein Mann und ich heute glatt unseren eigenen Hochzeitstag vergessen", verriet Kathleen Fähndrich lächelnd, sie ging den Bund fürs Leben vor zwei Jahren ein. Aber alles sei bestens vorbereitet für das Fest der Großeltern, unzählige Kuchen wurden gebacken und Stühle von der Feuerwehr besorgt, damit die Gäste auch bequem sitzen können. Doch am Vormittag galt es erst einmal die Gratulanten im Elternhaus von Jubilar Karl-Heinz Weber und seiner Margarete zu bewirten, die zahlreich und mit Blumengrüßen in das Haus in der Ahornstraße kamen.
Wie und wann sich das Paar kennengelernt hat, weiß die Ehefrau noch genau, 1945 ist es gewesen. "Das war beim Tanz hier im Ort", erinnerte sich die 86-Jährige und blickte zu ihrem Mann, der schon angeregt in die Gespräche mit den Gästen vertieft war. Kurz nach dem Kennenlernen zog sie aus dem Ort weg, kam zwei Jahre später zurück und dann heiratete das Paar. "Seitdem leben wir glücklich zusammen", sagte die Jubelbraut. Er ist gebürtiger Kleinhelmsdorfer, seine Eltern hatten eine Bäckerei, in der nicht nur Karl-Heinz später mithalf, sondern sich Margarete auch Konditorwissen aneignete.
Viele im Dorf kennen das Paar gut, denn der Jubilar war viele Jahre lang Lehrer. Zudem brachte er sich sehr stark in das dörfliche Leben ein, war Mitglied in der Blaskapelle Kleinhelmsdorf, war Gemeinderat, gab Musikunterricht und spielte Theater. Zudem ist er Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Heidegrund. Seine Frau leitete die Kinderkrippe im Ort. Sie kümmerte sich in ihrer Freizeit um Tochter Dagmar und den Haushalt und hielt ihrem Mann für seine vielen Ehrenämter den Rücken frei. Ganz loslassen kann der 84-Jährige auch heute nicht von der Musik und spielt seiner Frau ab und zu etwas auf dem Klavier vor, das in der Stube steht. So gab es auch am Freitag ein kleines Ständchen.
Den Schrebergarten, den beide mehr als 40 Jahre lang bewirtschaftet haben, gaben sie aus Alters- und gesundheitlichen Gründen auf. Dafür genießen sie jetzt die gemeinsame Zeit im Haus, gehen ab und an zu Seniorentreffen oder werden von der Familie besucht.