Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Angst vor der Flut
Predel/Ostrau/MZ. - Seine Furcht wird genährt durch das Hochwasser, welches sich bereits jetzt auf den Elsterwiesen ausbreitet und das Wasser schon auf wenige hundert Meter seinem Haus nahe gebracht hat.
Schon drei Mal sei in den zurückliegenden Tagen die Elster bei Ostrau über das Ufer getreten und habe die nahen Wiesen überflutet. Und Hochwasser am Silvestertag, dass es das schon einmal gegeben hat, daran kann sich Klemm nicht erinnern. Und die Zeit der traditionellen Frühjahrshochwasser stehe noch bevor. Dass sie in diesem Jahr besondere Folgen haben können, begründet Klemm damit, dass die Wiesen und Dämme schon jetzt durchnässt und mit Wasser gesättigt sind. Am Deich, der sich zum Beispiel um die Predeler Tümpelwiese windet, gibt es schon jetzt Sickerstellen, so dass ein Teil der Wiesen dahinter bereits voller Wasser stehe. Landwirt Christian Scholle teilt die Sorgen von Oskar Klemm und bringt noch ein weiteres Problem an. Das sind die Mäuse, die vom Wasser von den Wiesen vertrieben worden seien und nun Schutz in den Deichen suchen würde. "Die Mäuse schaden den Dämmen zusätzlich", so Scholle.
Für Klemm steht fest, dass die Ufer der Weißen Elster bei Ostrau besser befestigt und stellenweise erhöht werden müssen, damit der Fluss länger als bislang in seinem Bett bleibt. Zudem müsste gerade der Deich vor Predel repariert werden. "Da gibt es doch heute Möglichkeiten, um ihn zu verfestigen", sagt Klemm, der von sich behauptet, seit Jahren gegen die Hochwassergefahr in der Elsteraue zu kämpfen. Dass das Elsterwasser in der Kurve bei Ostrau "bei jedem bisschen Hochwasser" über die Ufer läuft, bezeichnet Klemm als "Sauerei". Er fühle sich auch hingehalten: "Weil der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt schon seit Jahren verspricht, eine Ufererhöhung zu bauen", so Klemm. Laut Klemm habe es zum Thema schon "x Begehungen und Beratungen" gegeben, aber es gehe nicht voran. Deshalb wolle er das jetzige Hochwasser nutzen, um die Situation ins Bewusstsein zu bringen.
Weder der zuständige Flussbereichsingenieur des LHW noch Vertreter der Einheitsgemeinde Elsteraue waren gestern für die MZ telefonisch erreichbar.