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Arena wird Raub der Flammen

Von ANGELIKA ANDRÄS 18.07.2010, 17:06

ZEITZ/MZ. - Rettungswagen und Polizei sind ebenfalls vor Ort. Doch schon nach wenigen Minuten ist draußen von den Flammen nichts mehr zu sehen: Die ehemalige Schulturnhalle ist eine Stahl-Blech-Konstruktion, die Flammen finden keine Nahrung. Was auch immer in der Halle brannte, so die Vermutung der Feuerwehr, es verbrannte sehr schnell. Außerdem war nur der reine Hallenbereich betroffen, Umkleide-, Service- und Nebenräume waren abgeschlossen und vom Feuer nicht in Mitleidenschaft gezogen. Ob und was sich in der Arena befand, wusste gestern niemand zu sagen. Beim Umbau zur Soccer-Arena Anfang 2006 war die Halle mit einem 350 Quadratmeter großen blauen Spezialrasen ausgelegt worden. Möglich, dass sich dieser Kunststoffbelag noch in der Halle befand. Ob und wie er oder etwas anderes, wie zum Beispiel die Bande, Feuer fing, das sind die offenen Fragen, die die Spezialisten der Polizei noch untersuchen. Die Kriminalpolizei hat auf jeden Fall die Ermittlung wegen Brandstiftung aufgenommen, wie das Polizeirevier Burgenlandkreis in Weißenfels informiert. Seit etwa anderthalb Jahren wurde das Gebäude nicht mehr als Soccer-Arena genutzt. In welchem einrichtungsmäßigen Zustand es die Eigentümer, eine Gesellschaft aus Hamburg, verlassen haben, ist zurzeit unbekannt. Allerdings war die Halle verschlossen und soll ordnungsgemäß gesichert gewesen sein.

Kurz nach Mitternacht schlugen am Samstagmorgen keine Flammen mehr aus der Halle, die Feuerwehr brachte den Brandherd im Inneren unter Kontrolle. Jeder Handgriff saß, einige Feuerwehrleute rollten weitere Schläuche bis zur Brüderstraße aus, um sie dort an den Hydranten anzuschließen. "Wir müssen verschiedene Netze anfahren, nicht alle Löschfahrzeuge können das Wasser an ein und derselben Stelle entnehmen, dann reicht der Druck nicht", erklärte Hans-Jürgen Hoffmann auf die Frage, warum das nötig sei, "wir haben einen Plan und sehen, welcher Hydrant zu einem anderen Netz gehört und der in der Brüderstraße hängt an einem anderem Netz."

Mindestens 40 bis 50 Menschen beobachteten den Einsatz von Feuerwehr und Polizei im Kreuzungsbereich von Thomas-Müntzer-Platz, Steinsgraben und Schulstraße. "So eine Flamme haben wir noch nie gesehen", beschreibt Helmuth Schröder, der mit seiner Frau von einer Feier kam und zum Auto wollte, "sie war riesig, sehr hell und kam irgendwie ganz plötzlich. Fast ebenso schnell war es auch heruntergebrannt." Ähnlich beschreibt Ronny Petzold, was er sah: "Mir war gerade aufgefallen, dass der Himmel über der alten Turnhalle zu brennen schien, einfach gewaltig hell, da war es kurz vor Mitternacht. Ich lief natürlich hierher und da sah man kaum noch eine Flamme. Aber die Feuerwehr war ja auch sofort da."

Henry Dreblow fuhr mit seiner Frau mit dem Auto die Bornpromenade entlang, als er die Flammen sah. Er rief sofort die "110" an und erfuhr, dass die Polizei bereits informiert und vor Ort sei. Er schaute auf die Uhr: 23.54 Uhr. Auch er war beeindruckt von der Heftigkeit der Flammen. "So ein Feuer habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen", erzählte er, "es war einfach gewaltig." Einige der Umstehenden machten sich Gedanken, ob vielleicht giftige Dämpfe entstanden seien, weil ja offensichtlich Kunststoff gebrannt habe. Bei der Feuerwehr geht man davon aus, dass es nicht der Fall sei: Es habe einfach zu kurz gebrannt, so dass keine Säure entstanden sei.

Die Zeitzer Feuerwehr im Internet:

www.feuerwehr-zeitz.de