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Wittenberger Ortsteil Euper Wittenberger Ortsteil Euper: Reibungsloser Übergang in Ortsfeuerwehr

Von KARINA BLÜTHGEN 02.03.2015, 21:20

EUPER - Steffen Lehmann bleibt Ortswehrleiter im Wittenberger Ortsteil Euper. „Eigentlich wollte ich ja aufhören“, sagte der 41-Jährige, der bereits seit 16 Jahren in der Wehrleitung tätig ist. Erst war er stellvertretender Wehrleiter, dann Gemeindewehrleiter. Seit der Gebietsreform leitet er die Ortswehr. Aber im Sinne der Wehr hängt er noch sechs Jahre dran. Denn mit Dustin Körnicke (25) steht ihm ein Neuer zur Seite, dem er den Einstieg in die umfangreichen Aufgaben erleichtern will. Beide wurden auf der Jahresversammlung mit großer Mehrheit von den Aktiven gewählt.

Körnicke hat bereits bis auf den Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ alle Voraussetzungen geschaffen. „Ich bin mit der Feuerwehr groß geworden, mein Vater war in der Wittenberger Berufsfeuerwehr“, erzählte er. „Das ist nicht nur Leidenschaft, es gehört zu meinem Leben.“ Nötig wurde die Neuwahl, weil der bisherige Stellvertreter Volker Theilig sich künftig ganz auf den Förderverein der Feuerwehr konzentriert. „Ich hätte noch zwei Jahre gehabt, trete jetzt aber zum Wohl der Wehr zurück“, begründete er den Schritt.

„Ich finde es gut, wie es hier gemacht wird: Dass ein Erfahrener einen Jüngeren nachzieht und dafür ein anderer zurücksteckt“, lobte Wittenbergs Stadtwehrleiter Peter Krause die Entscheidung. „Nicht schön“ sei es, dass der Förderverein der Wehr ein Mehrzweckfahrzeug habe beschaffen müssen, damit die Kameraden über das erste Einsatzfahrzeug hinaus beweglich sind. Der Ankauf über die zentrale Beschaffung habe nicht funktioniert, bedauerte er. Der Verein habe kostenlos einen T 4 bekommen und ihn für knapp 1 500 Euro einsatzfähig gemacht, sagte Theilig. „Wir als Wehr hatten uns entschieden, dass die Kameraden nicht mehr mit privaten Autos zu Lehrgängen oder zur Atemschutzübungsstrecke fahren.“ Allerdings steht der Verein weiter in der Pflicht, das Fahrzeug künftig auch technisch instand zu halten.

Das Einsatzgeschehen 2014 gestaltete sich relativ normal. In der Bilanz des Ortswehrleiters stehen 22 Einsätze beziehungsweise Alarmierungen, davon 13 Brände, drei technische Hilfeleistungen und drei Brandmelder-Einläufe, die sich als Fehlalarme entpuppten. Mit der Rauchmelderpflicht für Privatwohnungen, spätestens ab Ende 2015, werde sich die Zahl der Alarmierungen erhöhen, schätzt Peter Krause. „Wir werden diese wie Großalarme behandeln“, kündigte er an, und Steffen Lehmann stimmte zu. Wenn erst einmal eine Wehr „gucken“ fahre und im Ernstfall zusätzliche Kräfte gebraucht würden, vergehe viel zu viel Zeit. (mz)