Wittenberger Erlebnisnacht Wittenberger Erlebnisnacht: Ende der Einstimmung

Wittenberg - „Ungewöhnliche Dinge zu ungewöhnlichen Zeiten an ungewöhnlichen Orten“ ist von Anbeginn das Motto der Wittenberger Erlebnisnächte. In diesem Jahr findet sie zum 13. Mal statt. An 19 Orten in der Altstadt gibt es am 15. August von 19 bis 24 Uhr ungleich mehr Erlebnisstationen. Nicht dabei ist wie berichtet wegen der Bauarbeiten die Schlosskirche. Gleichwohl kündigt Nadine Louzek von der veranstaltenden Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH etwa 70 Künstler an. Auch ein Feuerwerk wird es zum Abschluss wieder geben. Die Mitteldeutsche Zeitung wirft in zwei Etappen Schlaglichter auf das Programm.
Auch zur 13. Wittenberger Erlebnisnacht wird der Schauspieler Birger Markuse aus Berlin als Feuervogel unterwegs sein. Bis dahin begleitet er die MZ-Leser als „grafisches Element“ der Programmvorschau.
Zu erleben ist die Mischung aus Stadtgeschichte, den Angeboten der Museen und Galerien und Offerten etwa aus den Bereichen Kleinkunst und Musik am 15. August von 19 bis 24 Uhr, danach gibt’s auf der Schlosswiese ein Musik-Feuerwerk (0.15 Uhr).
Bis 14. August läuft der Ticketvorverkauf in der Wittenberger Touristeninfo, dem Cranach-Lädchen (Markt 4) und im Neuen Rathaus. Im dortigen Bürgerbüro gibt es vergünstigte Bändchen für Inhaber des Wittenberger Familien- und Sozialpasses. Ansonsten beträgt der Eintritt im Vorverkauf acht Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen nichts.
Das detaillierte Programm steht zum Nachlesen auch im Internet:www.wittenberger-erlebnisnacht.de
These 62
Die freikirchliche Begegnungsstätte in der Coswiger Straße 18 ist erstmals bei einer Erlebnisnacht vertreten. Das liegt nicht daran, dass ihre Betreiber früher nicht mitspielen wollten. Es gibt die Einrichtung einfach noch nicht sehr lang. Prominente Gäste folgten einer Einladung dorthin gleichwohl bereits - so kam die Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland fürs Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, in die Stadt. Am 15. August ist sie nicht da, dafür werden auf dem Programm „internationale Gastfreundschaft, leise Töne, besondere Filme und internationale Spezialitäten“ in Aussicht gestellt.
Galerie Café Augenschmaus
Wer Häkeln hört, muss nicht an Topflappen denken. Im „Galerie Café Augenschmaus“ wird bewiesen, dass diese Art der Textilverarbeitung eine kreative sein kann. Zur Erlebnisnacht sollen sogar „zauberhafte Häkeleien“ geboten werden - immer in den Pausen bei einem Konzert, das ab 19 Uhr von Barbara Klaus-Cosca gestaltet wird. Die Berliner Akkordeonistin spielt unter anderem Musette und Tango. Klaus-Cosca ist promovierte Musikwissenschaftlerin, seit ihrem achten Lebensjahr spielt sie Akkordeon, mit 14 stand sie das erste Mal als Solistin auf der Bühne, mit 18 engagierte sie das Theater und mit 25 wurde sie in das Ensemble „Colours of Music“ an der Berliner Staatsoper verpflichtet.
Bis 14. August läuft der Ticketvorverkauf in der Wittenberger Touristeninfo, dem Cranach-Lädchen (Markt 4) und im Neuen Rathaus. Im dortigen Bürgerbüro gibt es vergünstigte Bändchen für Inhaber des Wittenberger Familien- und Sozialpasses. Ansonsten beträgt der Eintritt im Vorverkauf acht Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen nichts.
Das detaillierte Programm steht zum Nachlesen auch im Internet:www.wittenberger-erlebnisnacht.de
Tierpark
Keine Erlebnisnacht ohne Tierpark-Beteiligung: Der kleinste Zoo Sachsen-Anhalts liegt in einem idyllischen Park am Rande der Altstadt und ist ganzjährig, aber eben gerade auch zur Erlebnisnacht bei Kindern beliebt. Für sie wird um 19, 20 und 21 Uhr ein Gauklerprogramm geboten. Ausführende sind die „Radugas“, sie laden ein zu einer „Reise auf dem Regenbogen durch die Welt des Staunens und der Magie“. Um 22 und 23 Uhr gibt’s Feuerzauber und Feuerzunder für Erwachsene.
Zeughaus
Im März wurde im Zeughaus am Arsenalplatz die neue Dauerausstellung „Die Kronjuwelen der Stadt“ eröffnet: im Zentrum das Stadtmodell, ansonsten Vitrinen mit 18 Objekten - von Amboss über Lutherbotschafter, von Münzfund bis Walrippe. Die Schau zur Stadtgeschichte kann ab 19 Uhr besucht werden. Ebenfalls um 19 Uhr kommt es unter der Überschrift „Vom Sündenpfuhl und Giftskandal“ zu einem „Treffen der Jahrhunderte“ in Form kleiner Theaterszenen. Immer zur vollen Stunde und letztmalig um 23 Uhr wird das Spiel wiederholt. Dazwischen (19.30 Uhr...) sind die Violinistinnen Katja Wallraf und Stefanie Carnarius als Duo Brillant zu erleben.
Katholische Kirche
Eine interessante musikalische Melange überreicht mehrfach ab 19.30 Uhr in der Katholischen Kirche in der Mauerstraße die Formation Popp y Grupo. „Virtuos, sowohl jazzig als auch melodiös, ein wenig populär und doch klassisch anspruchsvoll, mit Rhythmen, basierend auf spanischen und lateinamerikanischen Tänzen“, heißt es im Programm. Im Projekt vereint sind neben dem Namensgeber und renommierten Gitarristen aus Darmstadt, Raimund Popp, die Querflötistin Britta Roscher (Wiesbaden), die Jazzbassistin Nina Hacker (Frankfurt) und Schlagzeugerin Uta Wagner (ebenfalls Frankfurt). Popp y Grupo gilt auch als polyphones Crossover-Projekt.
Katharinensaal
Mit seiner Comedy-Show der Schattenfiguren gastiert Phil Shadow im Katharinensaal der evangelischen Stadtkirchengemeinde. Der Künstlername (richtig heißt der Mann Philipp Kießling) ist also Programm: In seiner Welt aus Licht und Schatten präsentiert er dem Publikum „dunkle Gestalten aus Politik, Sport und Showgeschäft in einem völlig neuen Licht“. Zudem lädt Shadow dazu ein, dem Zauber nächtlicher Naturszenen zu erliegen und - zum Beispiel - über das komische Profil alter Bekannter zu lachen, die man so noch nie gesehen habe. Sein erster Auftritt zur Erlebnisnacht im Katharinensaal beginnt um 19.30 Uhr.
Bugenhagenhaus
Über das Trio My Little Django heißt es, es betrachte das Repertoire des Jazz Manouche aus einer ganz eigenen Perspektive. Mit Gipsy Swing ist My Little Django ab 19 Uhr im Bugenhagenhaus am Kirchplatz zu erleben.
Stadtkirche
Ein weiterer interessanter Veranstaltungsort ist die Stadtkirche St. Marien. Luthers einstige Predigtkirche hat sich im Rahmen der noch nicht ganz vollendeten Generalsanierung innen farblich stark verändert. Zudem wurden die Cranach-Werke restauriert - und als „Cranachs Kirche“ ist der Sakralbau aktuell zugleich einer von drei Landesausstellungsorten in Wittenberg. Am 15. August wird die Kirche zur Bühne für „vocaldente“. 2004 aus der Hochschule für Musik und Theater und dem Knabenchor Hannover hervorgegangen, haben sich die fünf Sänger in wenigen Jahren zu einem international gefragten Vokal-Akt entwickelt. Ab 19 Uhr bringen sie mehrmals in der Stadtkirche Werke aus Klassik, 20er- und 30er-Jahre-Musik und Pop zu Gehör.
Altes Rathaus
Im Alten Rathaus dreht sich viel um Cranach. Etwa sind in der Sonderausstellung „Cranach und die Moderne“ der Stiftung Christliche Kunst zeitgenössische Künstler im Dialog mit dem Renaissancemaler (zu besichtigen ab 19 Uhr). „Lucas, sein Sohn und Du“ ist das Motto einer weiteren Sonderschau, die im Treppenhaus Bilder aus einem Kinder-Jugend-Kunstwettbewerb zum Cranachjahr zeigt. Im Bürgersaal interpretiert der Malerei- und Grafikverein live ein Cranachmotiv modern, derweil im großen Saal Mathias Tietke die Nachtschwärmer erwartet. 2015 erschien von dem gebürtigen Wittenberger Autor, der in Berlin lebt, das Wittenberg-Buch „Die 99 besonderen Seiten der Stadt“. Zehn „Superlative“ wird er nun vorstellen - vom ersten Kaiserschnitt Deutschlands bis zur schnellsten verkehrstüchtigen Lok der Welt. Im Anschluss an seine Vorträge, die er bebildert und in denen der Unterhaltungsaspekt groß geschrieben werde, soll es „königlichen Wittenberger Apfelkuchen“ geben.
Stadtgebiet
Und jetzt! Bliebe noch das Stadtgebiet, das ein ganz eigenständiger Erlebnisort ist, was auch damit zu tun hat, dass einem dort Birger Markuse in Gestalt des Feuervogels begegnen kann. Und 0.15 Uhr gibt’s Feuer am Himmel. (mz)