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Hilfe für krankes Kind Wilmstumor: Zweijährige Frida Charlott aus Wittenberg kämpft gegen den Krebs

Von Irina Steinmann 25.12.2016, 19:52
Frida Charlott mit ihrer Mutter Sandra Schumann
Frida Charlott mit ihrer Mutter Sandra Schumann privat

Wittenberg - Der Schock traf die junge Familie mitten in der Vorweihnachtszeit. Frida Charlott hat Krebs! Am 13. Dezember, berichtet Sandra Schumann, die Mutter, hätten sie die Diagnose bekommen: Wilmstumor. „Beidseitig“, ergänzt Schumann.

Befallen sind beide Nieren, Metastasen hätten bereits die Lunge angegriffen. Frida Charlott ist zwei Jahre alt. Im Kindergarten hatten sie sich über roten Urin gewundert. Dass ihre sonst zierliche Kleine auch einen übergroßen Bauch hat, hatte Schumann bis dahin als nicht unnormal empfunden. Jetzt weiß sie es besser. Und auch, warum Frida zuletzt oft wenig Appetit hatte.

Das Unglück trifft eine Wittenberger Familie, die schon bisher nicht auf der Sonnenseite des Lebens unterwegs war. Sandra Schumann ist selbst krank, seit September 2015 muss die 33-Jährige von Hartz IV leben, zuvor hatte sie hie und da als Verkäuferin gearbeitet.

Zum MZ-Gespräch kommt die Mutter zweier weiterer kleiner Kinder mit einer Freundin, die für sie spricht, wenn ihre Stimme unter Tränen zu versagen droht, und die sie auch sonst unterstützt.

Teurer Besuch im Krankenhaus

Schumanns Ehemann und Vater des Kindes ist bereits in der Klinik mit eingezogen und hat dafür seinen kleinen Job als Hausmeister niedergelegt, sein Arbeitgeber habe einem Aufhebungsvertrag zugestimmt, das war wichtig, es ging ja alles so Hals über Kopf.

Doch auch sie, sagt die Mutter, und das wird man gut verstehen, möchte ihrer Tochter möglichst häufig nahe sein. Das ist nicht einfach, ja eigentlich unmöglich mit kleinem Budget und da sind auch noch Tochter und Sohn, fünf und elf Jahre alt.

Die Zugfahrt kostet und da war Sandra Schumann froh, als sie von einem Verein hörte, der just das anbietet, was sie schnell und auf lange Sicht bräuchte: eine preiswerte Unterkunft in Halle. Mit Hilfe ihrer Freundin und der Familie hat sie jetzt einen Aufruf gestartet, der sie ihrem Wunsch näherbringen soll.

Als Hartz-IV-Empfängerin muss sie freilich damit rechnen, dass private Unterstützung auf die vom Amt gewährte Leistung angerechnet wird. Mit den 30 Euro „Mehrbedarf“ pro Monat, die sie beantragt hat und auch irgendwann vom Amt zu bekommen hofft, werden Unterkunft und Verpflegung in Halle nicht zu stemmen sein.

Man gehe von einer Behandlungsdauer von „mindestens zwölf Monaten“ aus, schreibt in einer Bescheinigung die dortige Uni-Klinik, und bittet daher, „der Familie einen Mehrbedarf angesichts der zehrenden Krankheit anzuerkennen“.

Der „Verein zur Förderung krebskranker Kinder“ hat in Halle seinen Sitz und Unterkunftsmöglichkeiten für Eltern direkt gegenüber der Uni-Klinik, in der Frida Charlott nun für lange Zeit behandelt wird. „Wir haben die Familie schon fest eingeplant“, sagte am Mittwoch auf MZ-Anfrage Mitarbeiterin Ramona Jacob zu einem Einzug der Schumanns, die Wohnung sei frei.

Der Verein finanziert sich über Spenden. „Wenn die Familien kein Geld haben, dann übernehmen wir das“, so Jacobs. Der Verein würde also auch bei Schumanns quasi in Vorkasse gehen, während die Spendenaktion noch läuft.

Spenden für Frida Charlott und ihre Familie

Heiligabend, zum Fest der Familie, wird Sandra Schumann nicht nach Halle reisen, samstags ist nämlich Chemotherapie. Frida Charlott sei aber ziemlich tapfer, berichtet die Mutter, tapfer wie ein kleines Mädchen nur sein kann, das altersbedingt unter Vollnarkose behandelt werden muss, weil es so vieles ja noch gar nicht richtig versteht im Krankenhaus.

Und weil sie so tapfer ist, haben sie ihre Facebook-Seite auch so genannt: „Löwin Frida Charlott“.

„Sie ist eigentlich ein lebensfrohes Kind“, sagt die Mutter leise. Eines, das gern tanzt. Eigentlich.

Wer Frida Charlott und ihrer Familie helfen möchte, kann dies über das Konto des Vereins zur Förderung krebskranker Kinder tun. Der Verein hat zugesichert, dass das eingehende Geld für die Familie Schumann verwendet wird. Die Bankverbindung lautet:

HypoVereinsbank, IBAN: DE21 800 200 86 000 423 69 71, BIC: HYVEDEMM440, als Verwendungszweck bitte „Löwin Frida Charlott“ angeben. (mz)