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Wittenberger erobern das amerikanische Spielerparadies Trio triumphiert in Las Vegas

Olaf Rodewald feiert Vizekusen-Comeback bei den Judo-Weltmeisterschaften in den USA. Wolfgang Löffler und Harald Fungk erkämpfen sich Bronzemedaillen. Fünf Piesteritzer am Start.

07.11.2024, 18:00
Der Moment des Sieges - Olaf Rodewald bezwingt den Ukrainer Oleg Chernetsky.
Der Moment des Sieges - Olaf Rodewald bezwingt den Ukrainer Oleg Chernetsky. Foto: Janet Tietke

Wittenberg/MZ. - „Vizekusen“ ist zurück! So wird einst der Piesteritzer Judoka Olaf Rodewald genannt. Das ist eine Anspielung auf die Fußballer von Bayer Leverkusen, die einst immer der ewige Zweite sind. Auch der Kämpfer in Grün-Weiß ist früher auf Silber spezialisiert. Doch das alles ist Geschichte. Die Kicker sind aktuell der Deutsche Meister, und Rodewald darf sich Weltmeister nennen. Doch jetzt ist es schon wieder passiert. Der Champion wird dieses Mal Vize-Weltmeister.

Internationales Parkett

Bei der aktuell in Las Vegas stattfindenden Weltmeisterschaft stehen mit Olaf Rodewald, Wolfgang Löffler, Harald Fungk, Guido Bars und Michael Traus gleich fünf Judoka des SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz auf internationalem Parkett auf der Matte.

Bars hat gleich am Anfang Pech. In seiner mit 18 Kämpfern besetzten Gewichtsklasse stehen ihm auf dem Papier zwei Vorrundenkämpfe ins Haus. Nachdem jedoch gleich drei Kontrahenten in seinem Pool das Glück eines Freiloses haben und somit kampflos die erste Vorrunde überstehen, muss er sich gegen den Amerikaner Alexandre Lopouchanski unglücklich geschlagen geben und scheidet somit schon nach dem ersten Vorrundenkampf aus.

Rodewald mit der entscheidenden Fußtechnik gegen Ginsberg.
Rodewald mit der entscheidenden Fußtechnik gegen Ginsberg.
Foto: Janet Tietke

Besser läuft es für Traus: Er verliert zwar zunächst seinen Kampf gegen den späteren Weltmeister Brian Herskowitz (USA), nutzt jedoch seine Chance in der Trostrunde gegen den US-Amerikaner Uno Spencer und erreicht damit den Kampf um Bronze. Auch hier hat er es wieder mit einem Amerikaner zu tun, Anthony Olivieri. Beiden Kämpfern ist die Anstrengung anzumerken. Der Deutsche kommt zu einigen Aktionen am Boden, die jedoch vom Kampfrichter jeweils vorzeitig unterbrochen werden. Letztendlich setzt sich der Amerikaner mit einer Fußtechnik durch und verweist den Wittenberger damit auf einen undankbaren fünften Platz. Auch der Deutsche-, Europa- und Weltmeister aus dem Jahr 2023, Wolfgang Löffler, steht wieder auf der Matte. Er kämpft sich bis zum Kampf um Platz drei vor. Dort steht ihm der Japaner Tsuneo Tashima gegenüber. Nach nur 38 Sekunden legt er diesen mit Ippon sauber auf die Matte und sichert sich Bronze. Ebenfalls im Kampf um Platz drei steht Harald Fungk. Er trifft dort auf Nacer Nouasria aus Frankreich. Gegen den Franzosen reicht ihm ein Waza-Ari, um sich die Bronzemedaille zu sichen.

Eher gedämpfte Hoffnungen

Rodewald startet mit verletztem Knie. Trotzdem kämpft er sich gegen den Briten Winston Ginsberg, den Ukrainer Oleg Chernetskyi und den Kanadier Olivier Bry bis ins Finale. Dort wartet der Kasache Kanat Mambetov. Dieser lässt sich nicht auf Rodewalds angestrebte Fußtechnik ein. Nach gut der Hälfte der Kampfzeit nutzt Mambetov eine Chance, dreht sich zu einem tiefen Seoi Nage ein und entscheidet damit das Finale zu seinen Gunsten. Vize Rodewald.