Tourist-Information in Wittenberg: Tourist-Information in Wittenberg: Kristin Ruske ist vorsichtig optimistisch

Wittenberg - Der Radfahrer aus dem Brandenburgischen wollte eigentlich ins Ausland. Dann kam die Corona-Pandemie und hat seine Pläne über den Haufen geworfen. Nun radelt er durch die hiesige Region. Die Tour, berichtet Kristin Ruske, hat den Mann am Dienstag nach Wittenberg geführt. Ruske stieß auf den Herrn vor der von ihr geleiteten Tourist-Information, sie hat ihn begrüßt. Was für ein Fest - in diesen Zeiten! Denn wie dem Individualreisenden geht es einer ganzen Branche, praktisch alle sind, sieht man einmal von Geschäftsreisenden ab, ausgebremst. Der Tourismus, sagt Kristin Ruske, liegt brach. In Wittenberg und anderswo.

Anderswo, in Tschechien etwa, führte das dazu, dass die Viking-Reederei ihr Flusskreuzfahrtschiff Beyla nach Wittenberg geschickt hat. Dort liegt es nun neben der Astrild, normalerweise fahren sie entgegengesetzt und ihre Passagiere besichtigen entlang der Route die Sehenswürdigkeiten in Städten wie Prag, Dresden und eben Wittenberg. In Wittenberg können die Schiffe, und das sei der finanzielle Vorteil, von einer einzigen nautischen Besatzung betreut werden.

Leer sind beide, daran dürfte sich vorerst auch nichts ändern. „Viking hat erst einmal alle Fahrten bis 30. Juni abgesagt“, erklärt Kristin Ruske, die hinsichtlich des internationalen Tourismus’ durchaus skeptisch ist, ob der 2020 überhaupt noch stattfinden kann - und das betrifft eben bei weitem nicht nur die Flusskreuzfahrten.

Für eine Stadt wie Wittenberg haben derlei Ausfälle - allein bei Viking ist die Rede von 49 Terminen mit jeweils rund 100 Teilnehmern, die Stadtbesichtigungen und Abendprogramme haben - nicht unerhebliche Folgen. Überhaupt die Wirtschaft: Wie es um die bestellt ist, wenn wieder gereist werden darf, weiß heute niemand genau.

Auch nicht, ob sich dann jene US-Amerikaner, die eine große Kundengruppe bei Viking stellen, schon wieder auf den Weg machen werden. Alles offene Fragen. Und um auch noch einmal bei den Absagen zu bleiben, so kamen die ja nicht nur von der Reederei, sondern auch andere Schifffahrtsunternehmen und Busreiseveranstalter haben Ruske zufolge Termine längst abgesagt. Und dennoch: „Ich möchte“, sagt Kristin Ruske unter Hinweis auf den Herbst und die Adventszeit, „trotzdem optimistisch in die Zukunft blicken.“

Mindestens vorsichtig optimistisch. „Es“ werde sich erholen, wie sich meistens alles erholt. Darum wolle man beispielsweise auch am Ferienspaß für Kinder festhalten.

Dieser Spaß bezeichnet ein besonderes Angebot für Kinder und Familien. 2019, zum Start, sei der Ferienerlebnispass, dessen Offerten von über 50 Partnern kommen, 364 Mal verkauft und 873 Mal genutzt worden.

2020 sind auch neue Angebote vorgesehen, mit denen, wie es unlängst hieß, auch die Region bespielt werden soll. Aktuell, sagt die Chefin der Tourist-Information, befinde man sich in der Abstimmung mit den Partnern, was in welchem Umfang ermöglicht werden kann. „Wir brauchen Zuversicht und Vertrauen“, bekräftigt Kristin Ruske.

Die Tourist-Information am Wittenberger Schlossplatz hat seit Montag wieder geöffnet. Wie Leiterin Kristin Ruske mitteilte, stehe man Besuchern montags bis freitags zwischen 10 und 14 Uhr zur Verfügung. Selbstverständlich gälten auch hier strenge Sicherheitsvorschriften, maximal zwei Personen dürften gleichzeitig hinein. Touristen gibt es gegenwärtig natürlich keine, es kämen aber Wittenberger, beispielsweise Vermieter oder Ticketkäufer. Am Montag hätten Einheimische Souvenirs gekauft, berichtete Ruske.  irs

››Unverändert besteht die Möglichkeit, die Touristen-Info telefonisch zu kontaktieren, und zwar werktags zwischen 8 und 20 sowie am Wochenende zwischen 9 und 18 Uhr, Tel. 03491/498610. (mz)