Theater in Coswig Theater in Coswig: Fische proben den Aufstand

Coswig - „Der Aufstand der Fische“, so heißt eine Musical-Inszenierung, die von Schülerinnen und Schülern der Fröbel-Grundschule in Coswig derzeit einstudiert wird. Im Rahmen eines Workshops wird am Freitag in fast allen Zimmern der Einrichtung gemalt, gebastelt oder getanzt. Annett Graichen ist mit ihrer dritten Klasse gerade dabei, in Malbüchern vorgedruckten Fischen ein möglichst buntes Aussehen zu verleihen.
Mit Begeisterung sind die Mädchen und Jungen bei der Sache. „Das sollen Exponate werden, die wir am 24. Mai, dem Tag der Uraufführung des Musicals, im Rahmen einer Ausstellung präsentieren wollen“, erzählt die Projektleiterin. Gemeinsam mit der pädagogischen Mitarbeiterin Monika Misler bereitet sie dieses Ereignis vor und erläutert den Hintergrund: „Den Anstoß zu diesem Projekt hat uns der Verein kulturtheater bitterfeld gegeben, der uns unterstützt. Das Musical an sich wurde jedoch durch uns arrangiert. Wir erachten es als wichtig, die Kinder für die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll zu sensibilisieren. Es ist schon viel erreicht, wenn sie in Zukunft auf Kunststofftüten verzichten und verstärkt auf solche aus Stoff oder Papier zurückgreifen“, so Annett Graichen.
In den zweiten Klassen wird eifrig gewerkelt. „Ich male gerade einen Kugelfisch“, plappert der kleine Ansh Sing. Dabei wirft er hin und wieder einen Blick in ein Buch, das vor allen Kindern liegt. „Piwi und die Plastiksuppe“ lautet dessen Titel und trägt genau der Thematik des Projekttages Rechnung. Zuvor hatten sich die Schüler ein Video angesehen, das in altersgerechter Art und Weise die Folgen der Verschmutzung von Gewässern verdeutlicht. Laura Kaiser kann sich noch erinnern, wie langsam die Verrottung einer Kunststofftüte vonstattengeht. „Das dauert 500 Jahre“, weiß sie zu berichten. Kenntnisse, die nun ebenfalls den Erstklässlern vertraut sind.
Marvin Tilch hat die globalen Gefahren erkannt. „Die Meere sind dreckig. In ganz Europa und in der ganzen Welt“, gibt er sein Wissen zum Besten. Auch bei den Schützlingen von Lehrerin Ines Freund wird fleißig gearbeitet. Unter anderem soll ein Plakat gestaltet werden. Sichtlichen Spaß bereitet das Michel Kimberley. Das aufgeweckte Mädchen sitzt, die Zunge zwischen die Lippen gepresst, konzentriert vor einer Zeichnung und lässt die darauf abgebildeten Meeresbewohner Strich für Strich in bunten Farben erstrahlen. Erst als sie fertig ist, blickt sie mit einem zufriedenen Lächeln auf.
In der Aula probt die Tanzgruppe. Es scheint gar nicht so einfach zu sein, die vorgegebenen Schrittfolgen einzuhalten. Geduldig erläutert Monika Misler, wie sich die Kids bewegen sollen. Musik ertönt aus der Turnhalle. „Wir erarbeiten die Choreographie für die Schwarmfische“, erläutert Klassenleiterin Irmgard Simon. Wie kleine Ballerinen schweben die Mädchen über das Parkett, bemüht, ihre Bewegungen möglichst grazil aussehen zu lassen. Einigen gelingt das schon recht gut. Manche der männlichen Eleven müssen sich noch mehr in die Rolle eines durch das Wasser gleitenden Fisches hineinversetzen.
Aber bis zur Uraufführung ist schließlich noch etwas Zeit und so manche Probe wird noch zu absolvieren sein. Im Werkraum sind Schüler von Cornelia Trolle mit der Anfertigung von Kulissen beschäftigt. Gerade erläutert die Schulleiterin die nächsten Arbeitsschritte. Aus Pappe gefertigte Meeresbewohner sollen einen passenden Anstrich erhalten. „Wie soll ich das denn hinkriegen?“, hört man den etwas hilflos wirkenden Ausruf eines Jungen. „Ich bin doch da, um euch zu helfen“, beruhigt Cornelia Trolle den kleinen Zweifler. (mz)

