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Pyrogames Pyrogames: Es kracht und blitzt in Ferropolis

Von Ulf Rostalsky 08.09.2013, 19:38
Jürgen Matkowitz liefert seit Jahren das Kontrastprogramm: die Lasershow.
Jürgen Matkowitz liefert seit Jahren das Kontrastprogramm: die Lasershow. klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen/MZ - Es sind Tage wie diese, die Mark Schmidt liebt. Dann ist der Wettiner in bester Laune. In Bombenstimmung praktisch, wie Radiomann Holger Tapper über „Bomben-Schmidt“ sagen würde. Schmidt hat mit MSK Pyro-Tec wieder einmal den Vogel abgeschossen und bei den Pyrogames in Ferropolis seinen Heimvorteil klar ausgespielt.

Zum Platz ganz oben und dem Siegerpokal gab es die Erkenntnis, den Nerv der Tausenden Zuschauer wirklich richtig getroffen zu haben. Per Handyvoting entschieden die für den Mann aus Wettin, dem die Toten Hosen die Steilvorlage für ein Licht- und Soundspektakel der Extraklasse boten.

An Tagen wie diesen

An Tagen wie diesen, in dieser Nacht der Nächte hatte Schmidt die Nase vorn vor seinen Konkurrenten. Experimente Fehlanzeige. Das Rezept für die Pyrogames in Ferropolis steht seit Jahren. Zwei Tonnen Sprengstoff helfen, mit mehr als 50 000 Lichteffekten Bilder an den Nachthimmel zu zaubern. Die stählernen Riesen bilden die einzigartige Kulisse. Mark Schmidt hat die Bagger noch mehr als seine Kollegen in Szene gesetzt. Finale bombastico inklusive. Was eher leicht beginnt, endet in Krachen, Blitzen, Feuerwerk. Das Beste zum Schluss. Das hat der Wettiner drauf.

Die Pyrogames haben sich als „Duell der Feuerwerker“ einen Namen gemacht. Vier der besten Pyrotechniker des Landes sind eingeladen, an immer anderen Standorten mit Licht- und Soundspektakel zu überzeugen. Die Baggerstadt Ferropolis ist seit geraumer Zeit Gastgeber der Meisterschaft, die unter anderem auch in Thale, Soltau und Schwerin zu erleben ist. Die Sieger des Wettstreits werden an allen Tourneestationen per Handyvoting bestimmt. In Ferropolis triumphierte MSK Pyro-Tec vor Hanse Pyroshows, Kürbs Feuerwerke und den Premierenstartern PyroProdukt. (ur)

Wohl auch deshalb hat „Bomben-Schmidt“ das Licht- und Soundspektakel in der Stadt aus Eisen für sich entschieden. Die Veranstalter der Pyrogames sehen es locker. Das Publikum entscheidet. Und Schmidt gewinnt.
„Wahnsinn, ein wirklich schönes Geschenk.“ Kerstin Burmeister hält mit ihrer Begeisterung für die Meisterschaft der Feuerwerker nicht hinter dem Berg. Das Kräftemessen hat die Gräfenhainichenerin auch in den vergangenen Jahren verfolgt – vom anderen Seeufer aus, gratis und deshalb natürlich ohne Ton. „Das ist was anderes hier“, sagt sie und bedankt sich bei ihren Söhnen, die das etwas andere Geburtstagsgeschenk servierten.

Neulinge ohne Nervosität

Die Pyrogames sind gerade unter Baggern ein Erlebnis. Holger Tapper zählt den Countdown, wo noch kurz zuvor High Voltage mehr als Hochspannung lieferten. Die Thüringer Band wurde zum Kracher vor den ersten Krachern. „Feuer frei.“ Rammstein passt perfekt zum Licht- und Farbenspiel vor den Bergbauriesen. Matthias Lünig und Matthias Hörr von PyroProdukt sind die Neuen in der Meisterschaft. Von Nervosität oder Startschwierigkeiten ist dennoch nichts zu spüren. Sie haben verstanden, was es braucht, um zu begeistern. Aus leise wird laut. „Feuer frei“ und wenige Akkorde später „Bäng, bäng.“ Es kracht und zischt. Fontänen steigen auf. Die Bagger scheinen zu schwanken.

Genau das erwarten die Besucher. „Einfach super.“ Lisa Wittig ist begeistert vom Spiel mit Farben und Effekten. Übrigens nicht nur von dem der Feuerwerker. Jürgen Matkowitz liefert seit Jahren das Kontrastprogramm. Lasershow als Feuerwerk. Das geht und bringt dem Meister reichliche Sympathien ein. Gewinnen kann er nicht. Zumindest keinen solchen Pokal wie Mark Schmidt. Dafür hätte er es richtig krachen lassen müssen. Aber das will Matkowitz nicht. Er ist Laserartist, keine Feuerwerker.