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Paul Gerhardt Diakonie Paul Gerhardt Diakonie: Eröffnung des Hospiz im Mai

Von Corinna Nitz 23.03.2018, 19:06

Wittenberg - Beim ehemaligen Bettenhaus IV auf dem Gelände des evangelischen Krankenhauses Paul Gerhardt Stift in Wittenberg scheint es sich um den Traum eines jeden Bauherrn zu handeln: Erst Ende 2017 hat der Umbau des Gebäudes begonnen, jetzt kündigt der theologische Direktor der Paul Gerhardt Diakonie, Werner Weinholt, auf eine Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung als Termin für die Eröffnung den 15. Mai an.

Anfragen liegen vor

Eine offizielle Eröffnung mit Veranstaltung sei für den 27. Mai geplant, ihre Teilnahme zugesagt hätten bereits der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff (CDU) und Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos).

Das ist schön, noch wichtiger dürfte indes sein, dass sie zu diesem Zeitpunkt „in der Lage sein werden“, die ersten Gäste aufzunehmen. „Dann haben wir ein lebendes Hospiz“, sagt Weinholt, der insoweit erklärt, dass bereits Anfragen vorliegen, man allerdings keine Warteliste führe. Geführt werden aber demnach bald Personalgespräche.

Im stationären Hospiz werden schwerstkranke Menschen betreut und gepflegt. Die Aufenthaltsdauer liegt nach Auskunft von Werner Weinholt (Paul Gerhardt Diakonie) zwischen wenigen Stunden und 14 Monaten. Wer für das Wittenberger Hospiz spenden möchte, findet bei www.pgdiakonie.de Informationen im Netz.  

„Entstehen werden etwa 20 Stellen“, so Weinholt. Die Rede ist von „überwiegend externem Personal“, Bewerbungen gebe es selbst aus dem Raum Halle und Berlin.

Der Einsatz erfolge in den Bereichen Pflege und Sozialarbeit sowie in der Hauswirtschaft. Die Hauptamtlichen werden „im wesentlichen“ die Hospizarbeit stemmen, dabei aber von Ehrenamtlichen aus dem ambulanten Hospizdienst in Wittenberg unterstützt. Dort gebe es inzwischen 90 ausgebildete ehrenamtliche Helfer.

Die Leiterin dieses ökumenischen Hospizdienstes und Kinderhospizes am Paul Gerhardt Stift, Sindy Herrmann, wird laut Weinholt „mit einer halben Stelle“ auch die Leitung des stationären Hospizes übernehmen.

Eingerichtet werden in dem Hospiz zehn wohnliche Zimmer für zehn Gäste, aber auch ein Bereich für Angehörige, Wintergarten, ein Raum der Stille sowie unter anderem eine Gelegenheitsküche. Hinsichtlich des laufenden Umbaus sagt Weinholt: „Wir sind seit drei Monaten im Plan oder über Plan.“ Er persönlich sei im Moment „sehr zuversichtlich“.

„Erheblich überschritten“

Mehr als zuversichtlich kann die Verantwortlichen unterdessen auch das Spendenaufkommen stimmen, denn 250 000 Euro der Gesamtkosten müssen so aufgebracht werden. Die Summe sei inzwischen „erheblich überschritten“, derzeit liege der Spendenstand Weinholt zufolge „zwischen 260.000 und 280.000 Euro“.

Spendenaktionen soll es weiterhin geben, da man auch beim Betrieb des Hospizes auf Spenden angewiesen ist. (Krankenkassen tragen wie berichtet bei Bewilligung 95 Prozent der Kosten).

Den Großteil der Gesamtkosten für die Errichtung eines stationären Hospizes, die sich auf 1,3 Millionen belaufen, trägt die Paul Gerhardt Diakonie. Für diese als Gesamtunternehmen ist das Wittenberger Hospiz nicht das erste, etwa wurde ein stationäres Hospiz 2013 in Berlin-Wilmersdorf eröffnet.

Theologe Weinholt schätzt, dass die künftige Wittenberger Einrichtung auch nicht die letzte ihrer Art sein werde. (mz)