Mehr Taschengeld durch den Verkauf von Sandwiches
GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Backpapier schneiden und auf die speziellen Sandwich-Toaster verteilen - das ist eine der leichteste Übungen, die Katharina Bloch, Bruno Garisch und Tobias Höse fast täglich erledigen, schließlich gehört es zu ihrem Job. Stressiger als im hinteren Teil des Kiosks ist es beispielsweise an der Kasse, berichtet Bruno.
Zusammen mit seinen Kollegen betreibt er die Schülerfirma "Snack-Point GmbH", ein Geschäft mitten in der Ganztagsschule Ferropolis in Gräfenhainichen. Bereits in der zweiten Generation ist die Firma aktiv. Seit etwa zweieinhalb Jahren existiert das Geschäft und wurde aufgrund von Umfragen unter den Schülern gegründet. Für die ersten Utensilien und das Einrichten des Geschäfts hatte auch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Geld gegeben und der Schulförderverein finanzielle Unterstützung geleistet. Seitdem läuft der Kiosk. Eis, Gummitiere, Sandwiches - das sind die Renner in den Pausen. Ein paar Minuten vor deren Beginn öffnen die unterstützenden Lehrer die Luke zum Verkauf.
Gabriele Romahn, eine der betreuenden Lehrerinnen des Projekts, lobt die Arbeit der Mädchen und Jungen. "Die Schüler lernen kommunikativ mit Menschen umzugehen, sind verantwortlich für Werbung", sagt Frau Romahn. Eigentlich seien alle Elemente enthalten, die auch im späteren Berufsleben wichtig sind, so die Lehrerin. Bestellungen von Lehrern und Schülern sind ebenfalls möglich. Bislang hat man aber mit gesunden Angeboten, wie Salaten, eher schlechte Karten und findet keinen Widerhall, trotzdem seien sie möglich, betont Frau Romahn.
Eine Schülerin führt Buch über geleistete Arbeitszeit und Engagement. Die Preise der Produkte errechnen sich über die Transportkosten und die eingesetzte Arbeitszeit und die wird, wie in einer richtigen Firma auch, bezahlt. "Wenn jemand fleißig ist, lohnt sich das", meint die Pädagogin. Katharina, die Geschäftsführerin von "Snack-Point", freut sich beispielsweise alle zwei Monate über ihr Gehalt für ihre Arbeit. Die Aufgabenverteilung unter den Schülern hätte sich einfach ergeben, so die Achtklässlerin. Einer ist für die Abrechnungen zuständig, ein anderer schreibt die Einsatzpläne. Alle zwei Wochen treffen sich die etwa zehn Schüler und besprechen Probleme, gehen Einkaufen oder probieren auch mal Rezepte aus für die im hektischen Pausengeschäft keine Zeit bleibt. Dann werden mal Suppen oder Pizza zubereitet. Aber nicht nur nachmittags und in den Pausen, sondern selbst in den Ferien arbeiten die Mädchen und Jungen der Schülerfirma. Dann stehen auch mal eine Grundreinigung des Kiosks oder Weiterbildungen an. Täglich heißt es, vor der zweiten Pause Snacks zuzubereiten, dabei helfen auch die Lehrer, da das einiger Zeit bedarf. "Wenn der Andrang groß ist, muss es schnell gerichtet", berichtet Tobias von der Hektik in den Pausen.
Langsam müssen die Achtklässler aber auch an den Nachwuchs denken. Wenn es um den Abschluss geht, wird wenig Zeit bleiben, das Geschäft weiterzuführen. Spätestens dann also brauchen Katharina, Bruno, Tobias und die anderen Unterstützung von jüngeren Schülern. Dann geht die Schülerfirma "Snack-Point" in die dritte Generation.