Medienprojekt "Klasse 2.0" Medienprojekt "Klasse 2.0": Stolz auf den Pizza-Sieg

Wittenberg - Endlich! 13 duftende Pizzen wurden gestern Vormittag in die Förderschule Pestalozzi in Wittenberg geliefert und sorgten bei den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9b für Freude und Stolz.
„Wir haben es wirklich geschafft, alle anderen Schulen der Region auszustechen und uns den Sieg beim MZ-Fotowettbewerb zu holen“, lud Klassenlehrer Uwe Holzhausen seine Schützlinge ein, sich den wohlverdienten Preis einfach schmecken zu lassen. Immerhin hatten die 13 Mädchen und Jungen des eigens gegründeten „Pestl-Clubs 2017“ das originellste Klassen-Foto aus der Region Süd zum Klasse-2.0-Wettbewerb eingereicht und sämtliche Mitbewerber auf den ausgelobten Klassensatz Pizzen hinter sich gelassen.
„Das ist schon irgendwie cool, dass wir besser waren, als viele Sekundarschüler und Gymnasiasten. Damit haben wir wirklich nicht gerechnet“, gesteht Adina Zimmermann.
Wir, der Pest-Club 2017, sind die 13 Jugendlichen der Klasse 9b der Pestalozzischule in der Lutherstadt Wittenberg. Wir lernen, lachen und leiden zusammen. Der Großteil schon seit acht Jahren - gemeinsam mit ein und demselben Klassenlehrer Uwe Holzhausen. „Pestl“ ist das P-förmige Wesen mit den lustigen Augen, unser Schulmaskottchen. „2017“ – ein wichtiges Jahr in unserer Stadt. 500 Jahre Reformation! Kirchentag, Reformationsfest! Aber auch das Jahr, in dem wir unsere Schule verlassen. Einige gehen zum Berufsvorbereitungsjahr und andere hoffen auf einen guten Hauptschulabschluss. Also noch wichtige Ereignisse in unserem Leben!
In den vielen gemeinsamen Schuljahren haben wir viele Defizite abgebaut, weil wir an unserer Schule Zeit in kleinen Klassen dafür hatten. Tolle Erlebnisse bereicherten unseren Schulalltag: eine Reise durch den Harz, der Besuch des Bundestages oder auch die Besichtigung des Asisi-Panoramas. Das sollte man unbedingt gesehen haben! Aber auch die Musik spielte oft eine große Rolle. Na klar, Rolf Zuckowskis „Wie schön, dass du geboren bist“ war auch dabei. Aber auch „Schenk mir ein bisschen Zeit“ von Helene Fischer, als wir uns mit den älteren Generationen befassten. Und so spielte auch ein Lied in unserem „MZ-Projekt Klasse 2.0“ eine wichtige Rolle. Sidos „Wiese vor dem Reichstag“. Hört doch mal rein!
Während des MZ-Projektes durften wir drei Wochen (Das war viel zu wenig Zeit!) mit iPads der MZ lesen, arbeiten und Spaß haben. Wäre super, wenn alle Lernenden das immer hätten! Comics entstanden, es wurde fotografiert und für den Unterricht recherchiert. Auch haben wir Gedanken und Fotos für unseren MZ-Artikel zusammengestellt. Hat Spaß gemacht! Dadurch sind wir alle echte Fans des MZ-E-Paper geworden. Dieses Lesen ist einfach nur cool! Liebe MZ, wir danken euch für viele interessante Momente. Aber für die geborgten „iPads“ besonders!! der Pestl-Club 2017
Die Schülerin, die im nächsten Schuljahr in der Friedrichstadtschule ihren Hauptschulabschluss machen will, um später Erzieherin zu werden, fand das eigenständige Arbeiten während des Projektes rund um die Mitteldeutsche Zeitung toll. „Das war interessant. Wir haben viel Neues kennengelernt. Doch die Arbeit mit den iPads und der Besuch der Unfallstation des Evangelischen Krankenhauses Paul Gerhardt Stift waren für mich am besten.“
Abschied mit Tränen
Für sie, ihre Mitschüler und natürlich auch Uwe Holzhausen, heißt es nach acht gemeinsamen Schuljahren schon am Mittwoch nach der Zeugnisausgabe Abschied nehmen. „Sieben Schüler werden nach den Sommerferien beim IB ein Berufsvorbereitungsjahr absolvieren und die anderen sechs werden an der Friedrichstadtschule ihren Hauptschulabschluss machen. Und darauf sind wir auch richtig stolz“, sagt Holzhausen, nicht ohne Wehmut.
„Ich habe die meisten Schüler damals in der zweiten Klasse übernommen. Und mit acht Jahren in der gleichen Klasse halte ich in unserer Schule sogar den Rekord. Nach so langer Zeit und all dem, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, fällt der Abschied allen sehr schwer“, erzählt der Lehrer. Schon bei der Abschiedsparty habe es die ersten Tränen gegeben.
Drei spannende Wochen
Während des Klasse-Projektes, hat sich Holzhausen mit seinem Sohn Jan-Lukas Verstärkung mit ins Pestl-Club-Boot geholt. Der junge Mann, selbst Lehramtsanwärter, hat sich in den drei Wochen intensiv mit eingebracht und mit den Schülern an den iPads viel ausprobiert - vom Artikel schreiben bis zum Comic machen.
„In drei Gruppen - die einen kümmerten sich als Handwerker und Künstler um die Gestaltung unseres Maskottchens Pestl, die anderen kümmerten sich um die Musik und die dritte Gruppe hielt als Reporter alles auf Fotos fest - haben wir drei lehrreiche und spannende Wochen erlebt“, sagt Holzhausen, der für 9b am Mittwoch noch eine Überraschung geplant hat. (mz)
