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Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg: Mit PäppBäg ins Bundesfinale

Von Sabine Wesner Und rainer Schultz 24.06.2015, 20:41

Wittenberg/Berlin - Heute Nachmittag fällt in Berlin die Entscheidung über die beste Schülerfirma Deutschlands. Neun Mädchen und ein Junge der Schülerfirma PäppBäg vom Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg sind mit dabei.

Mit ihren kreativ gestalteten Handyhüllen und Federmappen haben die jungen Leute aus den Klassenstufen zehn und elf den gemeinsamen Landesausscheid von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen in Hannover gewonnen (die MZ berichtete) und damit den Sprung ins Bundesfinale der Schülerfirmen nach Berlin geschafft.

Sieg ist Ticket fürs Europafinale

Seit gestern sind die Jugendlichen in der Hauptstadt und haben sich und ihren Präsentationsstand auf das Ereignis vorbereitet. Immerhin wird eine hochkarätig besetzte Jury aus Wirtschaft und Politik die besten 15 Junior Unternehmen Deutschlands im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie empfangen und bewerten.

„Die Sieger gewinnen die Teilnahme am Europafinale der Schülerfirmen, bei dem 40 Nationen gegeneinander antreten. Das Event findet am 31. Juli in diesem Jahr - für uns leider nicht so spektakulär - in Berlin statt“, informiert Dominic Sickelmann, Leiter Programmentwicklung und bei der Eventorganisation zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

„Natürlich sind wir aufgeregt. Aber auch stolz. Wir hatten schon eine spannende Anreise und freuen uns auf die Stadtrallye, zu der wir heute Abend eingeladen sind“, berichtet Isabel Brand gestern Mittag am Telefon. „Die Stimmung ist super. Wir sind gespannt auf die Konkurrenz“, sagt die junge Dame, die sich bei PäppBäg um die Kundenbetreuung kümmert.

Seit Tagen hat sich das Team auf das Ereignis vorbereitet, erzählt Sophie Hentzsch. Sie ist für das Marketing zuständig und zeigt stolz die kreativ gestaltete Handyhüllen und Federmappen, die in Klein- und Teamarbeit entstanden. Jedes Firmenmitglied setzt seine individuellen Stärken ein. Ulrike Redetzky und Thomas Wambolt sind für die Technik zuständig. Svenja Thiele kümmert sich um die Finanzen und Buchhalterin ist Lisa Habedank. Als Berater und Wirtschaftspate fungiert Christopher Andreas, der mit guten Tipps Erfahrungen weiter gibt.

Um in Berlin zu punkten, haben die Teenager viel Wert auf gestalterische Elemente am 1,2 x 2 Meter großen Messestand und die fünfminütige Präsentation gelegt. „Wenn es so läuft wie in Hannover, haben wir gute Chancen“, ist Firmenchefin Eva Greger optimistisch. Sie möchte später in der Wirtschaft arbeiten und lernt fleißig ihre Lieblingssprache Englisch, weil sie ein internationales Studium absolvieren möchte.

„Das große Plus unserer Gruppe ist, dass die Schüler selbstständig ihr Produkt erarbeitet haben und wir als Lehrer ihnen freie Hand ließen“, schätzt Birgit Bröse, Lehrerin für Wirtschaft und Informatik, ein. Die engagierte Pädagogin begleitet ihre „Wirtschaftsexperten“ in Berlin und sorgt für den moralischen Rückenhalt. Zuhause und in den Klassen ist nun Daumendrücken angesagt. „Unsere Chancen stehen doch gar nicht mal so schlecht. Sonst wären wir ja nicht hier “, meinte Isabel Brand gestern.

Mit Skyline und Luther

Wie erfindungsreich die Schüler bei der Motivwahl ihrer Produkte sind, zeigt eine hervorragend gestaltete Wittenberg-Skyline auf einer Federtasche. Ein echter Hingucker und durchaus als Geschenk zu empfehlen. Ein stilisierter Luther durfte in der Produktionspalette natürlich auch nicht fehlen. Wittenbergs neuer Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) war total begeistert und erwarb die Handyhülle mit dem Lutherkonterfei. Zugehör zählt sich übrigens zu den Aktionären der Firma, die seit einem Jahr besteht.

„Wir treffen uns immer Mittwoch für zwei Stunden. Vor einem so großen Wettbewerb dauert es aber auch mal länger“, sagt Sophie, die später gern in der Tourismusbranche arbeiten möchte. Ulrike strebt ein Informatikstudium an. Für Lisa ist der Kontakt mit Menschen wichtig. „Wirtschaftspädagogik und Lehrer an einer Berufsschule könnte ich mir vorstellen.“ Thomas hingegen hat nach einem Jahr Schülerfirmenerfahrung durchaus Ambitionen nach einem Wirtschaftsstudium, kann sich vorstellen ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Isabel sieht ihre Vorliebe im Verkauf und Marketing von Produkten. Doch egal, wohin es die Schüler später verschlägt, PäppBäg ist eine gute Erfahrung, auch um eigene Stärken herauszufinden.

Die 15 Besten von 640 Bewerbern

Die Wittenberger Schülerfirma PäppBäg vom Luther-Melanchthon-Gymnasium qualifizierte sich unter 640 Schülerfirmen aus dem gesamten Bundesgebiet für das Finale im Junior Bundeswettbewerb, das vom 24. bis 26. Juni in Berlin stattfindet.

Jedes Bundesland entsendet eine Teilnehmerfirma, die sich im Ministerium für Wirtschaft und Energie präsentieren darf. Eine sechsköpfige Jury unter Vorsitz von Michael Hüther, Direktor des Instituts für Deutsche Wirtschaft in Köln, beurteilt am Ende die Art der Präsentation, zu der ein fünfminütiger Vortrag, das Produktionsprofil und die Außenwirkung im Rahmen eines Interviews gehören.

Die Schülerfirma PäppBäg ist zu erreichen per Mail unter [email protected] und auf ihrer der Homepagemit onlineshop www.paeppbaeg.eu sowie unter 0171/2 98 42 34. (mz)