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Tierspende im Wittenberger Tierpark Liebe, die verbindet: Warum Tierpark und Geflügelverein nun enger zusammenarbeiten

Tierpark und Rassegeflügelzuchtverein in Wittenberg wollen künftig mehr zusammenarbeiten. Vereinsvorstand überreicht nun zwei Jungenten-Pärchen.

Von Paul Damm 19.09.2024, 12:55
Lisa Krautschick und Patrick Anger kümmern sich liebevoll um die Jungvögel, die nun  in die Vogelvoliere im Wittenberger Tierpark eingezogen sind.
Lisa Krautschick und Patrick Anger kümmern sich liebevoll um die Jungvögel, die nun in die Vogelvoliere im Wittenberger Tierpark eingezogen sind. (Foto: Paul Damm)

Wittenberg/MZ. - Tierliebe verbindet. Zwei, die das nur zu gut wissen, sind Lisa Krautschick und Patrick Anger. Die Vize-Tierparkleiterin und der Vorsitzende des Wittenberger Rassegeflügelzuchtvereins haben sich schon mehrfach gegenseitig geholfen. „Eine Hand wäscht die andere“, sagt Anger, der in der Lutherstadt auch als „Schwanenflüsterer“ und Ziehvater der Schwäne Costa und Diva bekannt ist.

Kürzlich hat der Tierfreund der Vogelvoliere des Tierparks jeweils ein Mandarinenten- und zusätzlich auch ein Rotschulterenten-Pärchen gespendet. Sie stammen von einem befreundeten Züchter des Vereinsvorsitzenden. Die Rotschulterenten – übrigens eine der kleinsten Enten der Welt – wurden vom Züchter mit der Bitte überreicht, sie ebenfalls der Zooanlage zur Verfügung zu stellen. Und Anger hält natürlich sein Wort.

Die Jungvögel, die später einmal ein prächtiges, schillerndes Federkleid tragen werden, haben sich mittlerweile gut eingelebt. Am Mittwoch stattete Anger seinen „Schützlingen“ einen Besuch ab. Wie die 29-jährige Krautschick berichtet, musste sich der Tierpark zuvor von seinen Schellenten trennen, da diese durch ihr „dominantes Verhalten die anderen Enten im Gehege regelrecht unterdrückten“. Nun, da wieder Platz geschaffen war, kam die Tierspende genau zur richtigen Zeit. Die Aktion soll jedoch nicht einmalig bleiben.In Zukunft wolle der Tierpark enger mit Wittenberger Vereinen, insbesondere mit dem Rassegeflügelzuchtverein, zusammenarbeiten. Wie die Wittenberger Tierpflegerin verrät, sind weitere gemeinsame Projekte schon in Planung.

Costa und Diva auf Abwegen

Eine erste Bewährungsprobe hat das Tierparkteam schon mit Bravour bestanden, wenn es nach Patrick Anger geht. Noch vor seinem Urlaub hatte der „Schwanenpapa“ Krautschick die Aufgabe übertragen, sich um die Schwäne auf dem Wittenberger Schwanenteich zu kümmern; sie zu füttern und auch mal ein wachsames Auge auf die imposanten Wasservögel zu richten. Sie erzählt: „Unsere Frühstückspausen haben wir regelmäßig am Schwanenteich verbracht.“

Ist die Mandarinente ausgewachsen, hat sie das prächtige Federkleid des Altvogels (r.).
Ist die Mandarinente ausgewachsen, hat sie das prächtige Federkleid des Altvogels (r.).
(Foto: Paul Damm)

Über WhatsApp hielt sie Anger täglich über seine gefiederten Lieblinge auf dem Laufenden – auch an dem Abend, als Costa und Diva nach einem heftigen Gewitter plötzlich spurlos verschwunden waren. „Wir haben sie gesucht; unsere Schuhe waren bereits durchnässt“, berichtet die Tierpflegerin. Schließlich entdeckten sie die Schwäne in der Nähe des Melanchthongymnasiums und brachten sie sicher zurück. Vermutlich seien die Tiere aufgrund des Unwetters in Panik geraten und hätten sich schutzsuchend an das Ufer gerettet.

Gehege sollen belebt werden

Derzeit haben die Tierfreunde ins Auge gefasst, das Gehege, in dem einst die Nasenbären einquartiert waren, mit Geflügel zu beleben. Patrick Anger kann sich beispielsweise vorstellen, dort verschiedene Hahnarten auszustellen, um zum einen über die Vielfalt der Geflügelrassen aufzuklären und zum anderen, um für den Geflügelzuchtverein zu werben. Dabei möchte er auch das Potenzial dieses Hobbys hervorheben. Ein Anfang ist gemacht. Was Tierliebe so alles kann!