Korruption den Kampf angesagt
Wittenberg/MZ. - Der Reiz der "Summer School" , veranstaltet vom Wittenberg Zentrum für Globale Ethik und der Handelshochschule Leipzig unter der Überschrift "Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung in einer globalisierten Welt" liegt für die Teilnehmer nicht allein darin, Erfahrungen aus aller Herren Länder vergleichen zu können. Neben der bunten Mischung der Nationen verleiht auch der Austausch unterschiedlicher Professionen der Veranstaltung Gehalt und Glanz, findet Ishwar Haritas.
Der gebürtige Inder, Doktorand an der Handelshochschule Leipzig und Mitarbeiter bei den Vereinten Nationen in Genf, hat hier Gelegenheit, seine Ideen zur Korruptionsprävention nicht allein akademisch zu diskutieren. Dafür sorgen Experten aus der Praxis: Der Geschäftsführer von Transparency International Deutschland, Christian Humborg, sitzt in Wittenberg ebenso im Publikum wie Vertreter von Siemens, des internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG oder der langjährige BP-Manager Wolf Rüdiger Grohmann.
Er sei allerdings nicht gekommen, versichert Grohmann im Gespräch, um als "alter Sack anderen zu sagen, wo es lang geht". Es sei vielmehr außerordentlich bereichernd für ihn selbst, mit den jungen Leuten zu diskutieren und sie vielleicht durch die eine oder andere Frage oder Anregung dazu zu befähigen, Antworten zu finden. In Kurzreferaten präsentieren die Teilnehmer ihre Analysen sowie Lösungsansätze anhand ausgewählter Beispiele: Die Gruppe um Noel Mbowela, Julia Pahl-Schönbein und Martin von Broock hat sich mit Korruption am Eastern Cap in Südafrika auseinander gesetzt. Anschließend diskutieren sie ihre Thesen mit dem Publikum, darunter auch der Botschafter von Mosambik, Carlos dos Santos. Der Austausch ist rege, diskutiert und referiert wird in englischer Sprache und am Ende zieht Ishwar Haritas ein hoffnungsvolles Fazit. Korruption gebe es überall, sie sei nicht an Mentalitäten und Nationalitäten gebunden, wie auch Fälle aus der Bundesrepublik zeigten. Deutschland mache aber auch deutlich, dass eine Bekämpfung von Korruption möglich sei und gemanagt werden könne. "Das gibt mir Zuversicht, dies auch in anderen Regionen schaffen zu können."