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Konzerte im Cranachhof Konzerte im Cranachhof: Musik aus dem Reich der Mitte

23.07.2015, 18:44
Musikschülerinnen aus China sind derzeit in Wittenberg.
Musikschülerinnen aus China sind derzeit in Wittenberg. BenEdix Lizenz

Wittenberg - Selbst für eine Touristenhochburg wie Wittenberg ist die am Donnerstag im Mehrgenerationenhaus in der Sternstraße 14 vorherrschende Sprache nicht alltäglich. Dazu ertönt ungewohnte, aber sehr melodische Musik. 18 Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren der ZiFan-Musikschule aus Shenzhen in China halten einen Workshop ab. In Vorbereitung ihres Konzertes am Freitag um 17 Uhr im Cranachhof üben sie ihr Programm.

Organisiert wurde die Veranstaltung von Jörg Iwer und Guona Yin, einer bekannten Konzertpianistin aus dem Reich der Mitte. Iwer leitete viele Jahre das Orchester des Mitteldeutschen Landestheaters in der Lutherstadt. Heute ist er als freischaffender Künstler tätig und unterrichtet an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin. „Ich bin viel im Ausland unterwegs, auch in China. An der Musikschule in Shenzhen bestand Interesse daran, nach Deutschland zu kommen. Ich habe versucht, das in Richtung Wittenberg zu lenken“, erzählt der Generalmusikdirektor.

Besonders angetan hat es ihm ein traditionelles chinesisches Instrument, die GuZheng. Dabei handelt es sich um eine Zither, die mit Hilfe von an den Fingern befestigten Plättchen, so genannten Fingerplektren, gespielt wird. Der Klangkörper besteht aus Holz und beweglichen Stegen. Anders als bei vielen anderen Instrumenten, bei denen diese fest fixiert sind, können die Tonhöhen der GuZheng durch das Verschieben der Stege eingestellt werden. Das Instrument hat sich im Laufe der Jahrhunderte ständig gewandelt und ist heute üblicherweise mit 21 Saiten bespannt. „In unserem Konzert werden nicht nur mehrere GuZheng, sondern viele historische und klassisch-chinesische Instrumente sowie Solisten zum Einsatz kommen“, erläutert Ding Tong Chen, die künstlerische Leiterin der jungen Musikanten. Sie freut sich, in der Lutherstadt zu sein. „Es gibt viele Traditionen in Wittenberg. Das ist auch für die Kinder sehr interessant. Leider haben wir wenig Möglichkeiten, uns das alles anzusehen“, bedauert sie. (mz/abe)