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Kleinkraftwerk an alter Stadtmühle

30.05.2006, 17:25

Kemberg/MZ/mac. - Ihr Auftrag war, wie der Experte Stefan Heuckeroth-Hartmann es formuliert, die hydraulische Energie des Baches zu ermitteln. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Plänen, an der historischen Stadtmühle ein Wasserrad zu installieren, mit dem Strom gewonnen werden kann, der auch ins Netz eingespeist werden soll. Ergebnis der Messungen: Es ist möglich, so Heuckeroth-Hartmann, ein Kleinkraftwerk mit dreieinhalb bis viereinhalb Kilowatt zu betreiben - eventuell auch mehr, wenn das Wasser nicht mehr andernorts abgezweigt wird. Die Investition könnte sich in einem Zeitraum von sieben bis acht Jahren amortisieren. Bis das Rad stehe, werde es allerdings noch einige Monate dauern. Die Schüler jedenfalls haben ihren Part geleistet - wofür sie nun angemessen geehrt wurden. Und zwar mit einer Urkunde vom Bürgermeister, eine Einladung in die Eisdiele folgte obendrein. Froh über die Praxis zeigte sich auch die engagierte Lehrerin Heike Beck: "Plötzlich weiß man, wofür Mathe und Physik gut sind."

In die seit Jahrzehnten leer stehende Stadtmühle soll nach den Plänen des Vereins Soziale Stadt langfristig auch wieder Leben einkehren. "Der Seniorenclub könnte dort einziehen", so Bürgermeister Rainer Schubert. Ein Teil des Gebäudes ist Industriedenkmal.