Junge Musiker auf der Bühne
JESSEN/MZ. - Zu groß war wohl das kulturelle Angebot am Samstagabend in der näheren und auch weiteren Umgebung von Jessen.
Themen aus dem Leben
Den Auftakt machte die Wittenberger Band "Firepankaka". Blutjunge Mädels und Jungs, die alle vier am Lucas-Cranach-Gymnasium in Piesteritz lernen. 2006 gründete sich die Formation, die jetzige Besetzung ist erst seit einem Dreivierteljahr zusammen: Lisa Richter spielt Gitarre und singt, Bianca H. (Künstlername "Nico B.Tin") Bass und Gesang, Jonas Möckel mit Gitarre und Saxophon, und an "der Bude" haut Titus Riedel auf die Trommeln und Becken. Stolz sind die Nachwuchsmusiker, dass sie fast ausschließlich eigene Songs präsentieren, von großen Vorbildern gecoverte Titel mögen sie nicht unbedingt. Ihre Themen holen sie sich mitten aus dem Leben. Zum Repertoire eines jeden Konzerts gehören die "Firepankaka"-Klassiker "Wacht auf" und "An alte Tage".
Ihr Lieblingssong, da sind sich alle einig, ist "Frown". In Englisch gesungen wird die Geschichte eines Zeitgenossen erzählt, der mit finsterem Blick und Falten auf der Stirn durchs Leben marschiert. Wie würden sie ihr Repertoire umschreiben? "Na, so von Rock bis Alternativ-Rock. Wir nennen es Musik, für manche ist es einfach nur Krach", meinte lachend "Nico B.Tin". Stolz sind die Gymnasiasten (Jonas: "Wir sind aber keine Schulband") auf ihre Teilnahme beim Nachwuchsfestival "Emergenza" in Dresden.
"Ich, Alexander" - selbstbewusst klingt der Künstlername von Alexander Günther aus Herzberg. 20 Jahre jung ist er, tingelte jahrelang mit verschiedenen Bands durchs Land und nabelte sich dann ab, bestreitet seit zwei Jahren seine Auftritte allein und begleitet sich selbst auf der Akustikgitarre. Er hat sich deutschsprachigen Songs verschrieben, die er selbst textet. Er gesteht, dass es oft abstrakte Themen sind, die er zu Liedern verarbeitet. "Ich gebe ja zu, manchmal sind sie schwer zu deuten. Das höre ich oft von meinen Gästen", so Alexander. "Berufswunsch Ladendieb" heißt der Opener auf seiner zweiten CD "Es bleibt nichts außer die Ungewissheit". So ist wohl auch die Lebensmaxime des Abiturienten. Berufsmusiker werden? Vielleicht. Studieren? Vielleicht. Oder Kameramann werden? "Das wäre mein Traum", verrät der Herzberger.
Bekannte zum Ausklang
"Cool up" bestritt ab Mitternacht das Finale des kleinen Musikfestivals. In der Region sind die Akteure keine No-Name-Band mehr. Unter dem Namen "No Remorse" (keine Reue) starteten sie vor vier Jahren ins Amateurmusikleben. In der jetzigen Besetzung und mit neuem Namen gibt es sie seit Anfang des Jahres. Von der ursprünglichen Besetzung sind der Bandleader Tim Domnowsky aus Annaburg und Tom Günther am Keyboard übrig geblieben. Neu dabei sind Tims Bruder Christian (Gitarre, Schlagzeug), Frederik Mowitz (Gitarre, Gesang) und Sebastian Huy (Bass). Gesangliche Verstärkung hat die Band gleich durch zwei hübsche, junge Damen, Nadine Fandke aus Jessen und Diana Käßner aus Seyda, die mit ihren Stimmen immer wieder begeistern. Das Repertoire von "Cool up" ist breit gefächert und besteht zumeist aus Coversongs. "Events machen wir" lautet das Motto der jungen Musiker, die sich gern als Partyband bezeichnen. Dass der Abend im Schützenhaus nicht so üppig besucht war, nahmen alle ziemlich gelassen hin. "Die Stimmung war genau so toll wie vor einem Jahr als wir an gleicher Stelle vor einigen hundert Besuchern gespielt haben", meinte Nadine Fandke.