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Hauptbahnhof Wittenberg Hauptbahnhof Wittenberg: Offizielle Eröffnung von Grünem Bahnhof mit Ministerpräsident Haseloff

Von Irina Steinmann 02.12.2016, 06:00
Betriebsam ist es Donnerstag am Hauptbahnhof Wittenberg außen wie innen. Da werden im zweiten Grünen Bahnhof in Deutschland die Läden eingeräumt.
Betriebsam ist es Donnerstag am Hauptbahnhof Wittenberg außen wie innen. Da werden im zweiten Grünen Bahnhof in Deutschland die Läden eingeräumt. Klitzsch

Wittenberg - Schon seit Tagen zappelten Lichtgestalten auf den Monitoren im leeren Haus, auch das Blau der großen Anzeigetafel steht längst auf Probebetrieb und schließlich kam auch noch die leuchtende Uhr dazu, ohne die ein Bahnhof ja keiner ist (auch wenn die Pünktlichkeit in der Praxis manchmal anders aussieht).

Seit Donnerstag sind die Vorboten der Eröffnung des „grünen“ Empfangsgebäudes für den Wittenberger Hauptbahnhof am 9. Dezember nun noch deutlicher geworden: Die beiden Geschäfte im Haus, Bücher und Brötchen, sind am Morgen eifrig dabei sich einzurichten.

Das ist dann allerdings auch schon höchste Eisenbahn: „Wir sind die ersten, die aufmachen“, hatte bereits zu Wochenbeginn eine Sprecherin des Buchhändlers Schmidt und Hahn angekündigt. Und zwar am heutigen Freitag, wie Bahn-Sprecherin Erika Poschke-Frost der MZ bestätigte, dies gelte für das gesamte Gebäude, also auch für den Wartesaal und das nun „Kundenzentrum“ genannte Reisezentrum.

Schmidt & Hahn mit Hauptsitz in Heidelberg und rund 80 Filialen zwischen Basel und Kiel versteht sich als Traditionsunternehmen und verweist auf stattliche 175 Jahre Erfahrung im Bahnhofsbuchhandel - ein bisschen älter ist da nur die Eisenbahn selbst. Auf 80 Quadratmetern werden im Wittenberger Hauptbahnhof nun Zeitungen, Zeitschriften und auch Bücher angeboten - in dieser Reihenfolge, denn anders als im übrigen Buchhandel liegt der Schwerpunkt des Sortiments bei Bahnhofsbuchhandlungen nicht auf Büchern; zum Lesestoff gibt es außerdem ein Kioskangebot: Süßigkeiten, Tabakwaren, Lotto etc.

Die Bäckerei nebenan wird von der Kette „Steinecke“ betrieben, die in Wittenberg bereits mit Filialen vertreten ist, unter anderem im Einkaufszentrum „Arsenal“ in der Altstadt. Pünktlich zum nächsten kleinen Kälteschub an diesem Wochenende werden die Reisenden also nicht mehr unversorgt auf zugigen Bahnsteigen warten müssen. Geöffnet sein wird das Empfangsgebäude nach Angaben der Bahn täglich zwischen 4 und 23 Uhr, Fahrkartenschalter und Läden aber kürzer.

Während im Inneren die Signale peu à peu auf Grün stehen, zeigt sich das Umfeld etwa eine Woche vor der Eröffnung noch unverhohlen als Baustelle. Zäune und Gitter weisen Passanten immer neue Wege zu, auf der Straße regelt eine Ampel den derzeit nur einspurigen Autoverkehr.

Dieser Anschein aber trügt, versichert Jörg Jordan, Fachbereichsleiter für öffentliches Bauen im Wittenberger Rathaus: Im wesentlichen sei die Umfeldgestaltung (für die die Stadt Wittenberg zuständig ist) abgeschlossen, lediglich für die Asphaltierungsarbeiten brauche man noch entsprechendes Wetter, sprich: keine Kälte. Aber das sieht derzeit ja ganz gut aus. Fertiggestellt sein sollen Jordan zufolge per 9. Dezember neben der Vorfahrt mit Kurzzeitparkplätzen und Fahrradabstellanlage (ja, auch Boxen!) auf der Westseite auch die Wartehäuschen am Busbahnhof.

Ebenso die „Promenade“, die Reisende künftig angenehmer vom Bahnhof in die Stadt bzw. umgekehrt führen soll. Der Weg war in den zurückliegenden Monaten neu gepflastert und teils auch etwas verlegt worden. Lediglich die Pflanzungen - vorgesehen ist unter anderem eine beidseitige Baumreihe - würden erst im Frühjahr vorgenommen, so Jordan. Noch nicht terminiert ist unterdessen die Ankunft der Cranach-Schlange, die vom Bunkerberg an die Promenade versetzt werden soll - man warte dafür noch auf die nötige Baugenehmigung. (mz)