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Festlicher Schritt in Richtung des Erwachsenwerdens

Von KARINA BLÜTHGEN 19.04.2009, 19:08

COSWIG/MZ. - 23 Mädchen und Jungen, Schüler der Sekundarschule Coswig, erhielten am Sonnabend in der Elbestadt ihre Jugendweihe, es war die erste diesjährige Veranstaltung im Landkreis Wittenberg. Da wurden vorher noch schnell Kleider und Haare zurecht gezupft und Fotos mit dem Handy gemacht.

Der Saal des "Lindenhofes" war diesmal nicht ganz gefüllt. "Dieses Jahr ist der geburtenschwächste Jahrgang im Landkreis Wittenberg", sagte Marlis Wessollek von der Interessenvereinigung für humanistische Jugendarbeit und Jugendweihe, deren Regionalverband die Veranstaltungen durchführt. "Daher ist es eine relativ kleine Veranstaltung. Aber das Interesse ist weiter da. Und die Coswiger Gymnasiasten sind ja zur Jugendweihe in Wittenberg."

Musikalisch begleitet von Schülern der Musikschule Coswig und der Tanzgruppe Porwol vollzogen die Mädchen und Jungen einen weiteren Schritt in Richtung des Erwachsenwerdens. Bürgermeisterin Doris Berlin (parteilos) als Festrednerin verglich das Leben mit einem Korb voller Wolle, den jeder erhält und aus dem man sein Leben zurecht stricke. Die Zeit, als die Eltern die Maschen zusammenhielten, gehe nun vorüber. Jeder stricke sich jetzt sein Leben zurecht.

"Dünner, brüchiger Faden wechselt mit festem, dicken Faden. Helles wechselt mit Dunklem. Muster entstehen, meistens hübsche. Das ist das Leben", gab sie den jungen Menschen als Geleit mit auf ihren künftigen Weg. Sie mögen auch künftig nicht auf den Rat der Eltern verzichten, riet sie ihnen. "Kinder meinen schon alles zu wissen. Aber sie sind wie Edelsteine, die erst durch das Leben zu Diamanten geschliffen werden."

Dann endlich kam für die jungen Leute der große Moment. Auf der Bühne erhielten sie ihre Urkunde und ein Buch zur Erinnerung, gute Wünsche und von Grundschülern je eine Blume. Da erinnerte sich auch mancher unten im Saal an seine eigene Jugendweihe. "Das ist schon etwas Besonderes", meinte Heiko Bunge. "Bei uns war es auch hier im ,Lindenhof', damals waren wir sicher doppelt so viele."

Christina Dressler und Kevin Esser waren beim Einzug der Jugendweihlinge in den Saal ganz vorn gewesen, ihnen kam die Ehre zu, die Dankesworte im Namen der Jugendlichen zu sprechen. "Als Kinder haben wir uns in den letzten Jahren schon nicht mehr gefühlt", so Kevin Esser. Für beide stand am Abend die Feier mit Familie und Freunden im "Lindenhof" in Coswig an. Auch beruflich haben sich die zwei Jugendlichen bereits orientiert. Kevin Esser will Verkäufer im Elektronikmarkt, Christina Dressler möchte Physiotherapeutin werden. Und mit der Ausbildung nach dem Schulabschluss beginnt für sie tatsächlich ein neuer Lebensabschnitt.