Einsatz in Gräfenhainichen Einsatz in Gräfenhainichen: Feuerwehr löscht schweren Brand am Kirchplatz - Großer Schaden
Gräfenhainichen - Um 6.32 Uhr wurde die Polizei darüber informiert, dass in einer leerstehenden Wohnung am Kirchplatz in Gräfenhainichen ein Rauchmelder zu hören sei. Wie sich herausstellte, brannte es in einem dortigen Wohn- und Geschäftshaus, in welchem sich im Erdgeschoss eine Pizzeria und in der ersten Etage eine leerstehende Wohnung befand.
Die Brandursache ist am Freitagmorgen noch unklar. Was erst aussah wie ein Dachstuhlbrand, stellte sich nach der ersten Überprüfung durch die Feuerwehr als Rauch im gesamten Haus heraus. Nach Angaben der Kameraden der Feuerwehr, die das Feuer löschten, war das Haus verschlossen und die äußere Sicherheit war gegeben. Hinweise auf ein Eindringen von Dritten lagen nicht vor. Es befanden sich keine Personen im Haus. Die Feuerwehr verschaffte sich mittels Feuerwehraxt unter Atemschutz Zutritt zum Haus. Mit Wärmebildkamera und Strahlrohr suchten die Kameraden das Gebäude ab, zuerst die Wohnung im ersten Stock, danach die darunter befindliche Pizzeria. Hier schlug den Erkundern Rauch und Hitze entgegen.
Unter "Nullsicht"-Bedingungen wurde der Brand lokalisiert und abgelöscht und Brandreste mit Hilfe von Schuttmulden aus dem Gebäude entfernt. Das Feuer hatte sich durch die Fachwerk-Bauweise bis ins Dachgeschoss ausgebreitet. Wände aus mehrlagigem Gipskarton mussten geöffnet werden, da die darunter liegenden Balken brannten. Mit Netzmitteln wurde das Feuer schließlich gelöscht. Insgesamt waren fünf Trupps unter Atemschutz im Einsatz. Eine Kameradin wurde leicht verletzt und noch vor Ort medizinisch versorgt.
Die Feuerwehr Gräfenhainichen weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass seit dem 1. Januar in Sachsen-Anhalt in allen Wohnungen und Gebäuden, egal ob Alt- oder Neubau und Bestandswohnung, eine Rauchmelderpflicht gilt. Durch einen aktiven Rauchmelder könne die Feuerwehr frühzeitig Maßnahmen treffen, um Menschenleben zu retten oder Sachwerte zu schützen. "Auch wenn keiner zu Hause ist, Nachbarn oder Fußgänger hören einen Rauchmelder der Alarm schlägt", steht dort.
Zwei Räume des angrenzenden Gymnasiums wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt, obwohl nach Angaben der Feuerwehr keine akute Gefahr für die Schüler bestand. Nach dem derzeitigen Stand der polizeilichen Ermittlungen wird von einem technischen Defekt als Brandursache ausgegangen. Der Schaden soll sich auf etwa 100.000 Euro belaufen.
Zum Einsatz sind die Wehren aus der Stadt Gräfenhainichen, Zschornewitz, Möhlau und Jüdenberg in sieben Fahrzeugen mit etwa zwei Dutzend Kameraden angerückt. Polizei und Rettungsdienst sind vor Ort. Bis zum Einsatzende um 12.15 Uhr dauerte der Einsatz fast sechs Stunden. (mz/ba/tkl)