Eine Menge Arbeit und viel Vergnügen
Wittenberg/MZ. - Bis zum großen Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag in der Stadtkirche haben die Gäste, die mit Schlafsack, Isomatte und Notenblättern im Gepäck aus ganz Sachsen-Anhalt angereist sind, noch einige Arbeit vor sich. Und viel Vergnügen.
"Es macht einfach unheimlich viel Spaß", bekundet Ute Kurbjuweit. Die Wittenbergerin, die in der Baptistengemeinde im Gospelchor singt, hat schon einmal ein Wochenendseminar unter der Leitung von Eva Lamberti besucht und war davon so angetan, dass sie diesmal wieder mit von der Partie ist. Bereits zum vierten Mal treffen Gospelfreunde zum Proben in der Lutherstadt zusammen, doch diesmal sind neben der Stadtkirche, vertreten durch die Leiterin des Wittenberger Chores "Gospel'n more" Eva Lamberti, auch die Evangelische Akademie sowie die Kirchenprovinz Sachsen mit im Boot.
Marko Kappaun, Referent für musisch kulturelle Bildung und mit einem Faible für Gospel, freut sich, bei diesem Treffen auf der Wittenberger Tradition aufbauen zu können. Wie alle Teilnehmer fiebert er dem großen Abschlusskonzert am Sonntag entgegen. Zwar mache das Proben Spaß, findet Katharina Grasse, aber der Auftritt, die Kommunikation mit dem Publikum, sei das eigentlich Faszinierende beim Gospel. Es gehe schließlich darum, nicht einfach nur etwas für sich zu machen, sondern die Erfahrungen aus der gemeinsamen Arbeit nach außen zu tragen, weiterzugeben.
"Wir machen das Konzert nicht fürs Publikum, sondern mit dem Publikum", pflichtet ihr Annika Aschner bei. Die beiden Studentinnen, die beim Halleschen Chor "Joy'n'us" singen, treffen in Wittenberg an diesem Wochenende auf Gleichgesinnte aus der Lutherstadt, aus Dresden, Dessau und Schönebeck. Schüler und Studenten sind dabei, Bauzeichner, ein Dachdecker, und eine Waldorf-Lehrerin. Die jüngsten Stimmen zählen gerade einmal zwölf Jahre, geübte Kehlen jenseits der 40 fallen mit ein, als der musikalische Leiter Michael Eimann, Mitglied der Stouxingers und Java Five am Abend mit den Proben beginnt.
Evelyn Steinborn hat sich von ihren beiden Töchtern musikalisch inspirieren lassen; seit einer ersten Workshop-Teilnahme singt sie mit Leidenschaft im Wittenberger Gospelchor von Eva Lamberti. So ein Wochenendworkshop sei angesichts der intensiven Probenarbeit fast schon Stress, bekennt sie, aber ihre Augen blinzeln fröhlich dabei, "denn es ist schöner Stress". Zudem würden die Anstrengungen ja vom Konzert in der Stadtkirche gekrönt. Und in der Predigtkirche Luthers auftreten zu dürfen, freute sich Karsten Nowack aus Ateritz, "das ist schon etwas Besonderes."