Dübener Heide Dübener Heide: Angeschwärzt und wachgeküsst

Tornau/MZ/ur - Cornelia Iris Schörner braucht keine Reisen. Die Frau aus Bad Düben liebt die Natur vor der Haustür. Die Dübener Heide ist ihr schon als Kind ans Herz gewachsen. Seit Sonnabend darf sie ihre Heimat offiziell präsentieren. Schörner ist das neue Köhlerliesel. Beim Holzskulpturenfest in Tornau trat sie erstmalig in Aktion.
Männer mit Holzkohle anschwärzen und mit Küssen verwöhnen: Das gehört zum Alltag eines Köhlerliesels. Die Amtsträgerin hat kein Problem damit. „Man muss mit der Tradition leben. Oder man lässt es bleiben.“ Das neue Köhlerliesel will stilecht sein. Es trägt Dirndl, Amtsschärpe und den Korb mit Holzkohle, Blumen, Kräutern.
„Ich will die Leute animieren, die Heide zu entdecken“, erzählt Schörner über ihre Motivation fürs Amt, mit dem sie schon seit Jahren geliebäugelt hat. Den entscheidenden Schritt getan und sich beworben hat sie allerdings lange nicht. Ein wenig Scheu habe eine Rolle gespielt, erzählt die Frau, die als Freiberuflerin an der Musikschule und Volkshochschule Nordsachsen arbeitet und immer ein Lied auf den Lippen hat. „Ich komme von der Musik.“ Logisch, dass sie als kaum gekürtes Köhlerliesel ein Hohelied auf die Dübener Heide angestimmt hat. Schörner hat den Anstoß gebraucht, um sich ihren Traum zu erfüllen. Vom Heidevereinsvorsitzenden Axel Mitzka sei ihr eine Bewerbung als Liesel nahegelegt worden. Gegen mehrere Konkurrentinnen setzte sie sich durch. Wohl auch deshalb, weil die Liebe zur Heide bereits ein Leben lang hält. Schon als Kind war sie im Wald unterwegs, hat Heidelbeeren und Pilze gesammelt. „Ich kenne mich da etwas aus“, meint die Mutter zweier Töchter.
„Man braucht Selbstbewusstsein, muss auf die Leute zugehen, auch wenn alles ringsherum fremd ist“, gab das scheidende Köhlerliesel Swetlana Ebert ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg. Ebert hatte Spaß am Amt und erinnert sich gern an die großen Momente. Zum Beispiel an den, als sie den Weihnachtsbaum fürs Berliner Regierungsviertel aus der Heide in die Hauptstadt begleitete.
Für Schörner ist das Zukunftsmusik. Sie muss sich freischwimmen und umgehen lernen mit dem Dasein in der Öffentlichkeit. Sie schwärzt an, küsst, singt. Und hat einen Ausflugstipp in der Heide parat. Das Schöne liege so nah. Der Gesundbrunnen in Bad Düben ist einer ihrer Lieblingsplätze.