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Culinela feiert Geburtstag Culinela feiert Geburtstag: Zur Suppe zur Suppe!

Von Ilka Hillger 08.12.2017, 17:58
Michaela Fiedler am Kuchen-Buffet im „Culinela“
Michaela Fiedler am Kuchen-Buffet im „Culinela“ Thomas Klitzsch

Wittenberg - Manchmal kommen ältere Damen zu Christian Nebelung und fragen ihn nach einem Kuchenrezept. „Das ist das schönste Kompliment“, findet der Wittenberger und ist sich sicher, gemeinsam mit Freundin Michaela Fiedler alles richtig gemacht zu haben. Das gelang den beiden in der Mittelstraße mit ihrem „Culinela“, der Mischung aus Gaststätte und Café mit dem besonderen Konzept.

Vier Jahre ist es nun her, dass die Dessauerin Fiedler in der Lutherstadt ihren Traum verwirklichte. In dieser Woche hat das Paar den Geburtstag mit einer schokoladigen Geburtstagswoche gefeiert. Da gab es ein Linsen-Auberginen-Curry mit Bitterschokolade oder auch Pasta mit Tomaten-Schoko-Sauce.

Diese Kombinationen sind bestes Beispiel für die besonderen Kochideen im „Culinela“. „Kulinarisch probieren wir viel aus“, sagt die 34-Jährige. Nach der Ausbildung im Hotelwesen in Leipzig und sieben Jahren in München, unter anderem angestellt bei Feinkost Käfer, bezeichnet sie sich als Heimkehrerin. Dass sie sich ihren Wunsch nach einem eigenen Geschäft in Wittenberg verwirklichte, hat sie in keiner Minute bereut.

„Ich habe mich hier sofort wohl gefühlt“, sagt Michaela Fiedler und findet es im Nachhinein mutig, in einer Nebenstraße, gewissermaßen in zweiter Reihe, eröffnet zu haben.

Kaum war das Ladengeschäft am Laufen, kam als einer der ersten Kritiker Christian Nebelung hinein. „Da gab es eine große Manöverkritik zur Spargelcremesuppe“, erinnert sich der Koch. Inzwischen sei die Suppe seiner Freundin perfekt und aus der Kritik wurde ein gemeinsamer Weg, den die beiden seit zweieinhalb Jahren mit Sohn Jakob gehen.

Der ist gewissermaßen mit Suppen groß geworden, denn die sind die Spezialität von „Culinela“ und der Nachwuchs verbrachte sein erstes Jahr in der Babyschale in der Filiale in der Schlossstraße. 2015 schafften sich Nebelung und Fiedler dort ein zweites Standbein, als es sich nicht rentierte, konzentrierten sie sich auf das Hauptgeschäft in der Mittelstraße.

Inzwischen ist dort die Küche längst zu klein für den täglichen Suppenbedarf geworden. Zwei 16-Liter-Töpfe werden täglich gekocht, am Anfang war es noch nicht einmal die Hälfte. Dazugekommen sind im Laufe der Zeit köstliche Kuchen und Torten, und von Beginn an hat das selbstgebackene Brot seine Fans.

Um all dies zuzubereiten, haben die Wirtsleute nur wenige Schritte entfernt eine große Küche angemietet, die auch notwendig wurde, seit sich das Catering immer besser entwickelte. Vor allem für die Kuchenbuffets ist das „Culinela“ bekannt. Stammgäste aus Wittenberg holen sich hier gerne auch am Wochenende die süßen Stücke für den Kaffeenachmittag.

Ob Suppe, Pasta oder Kuchen – hinein kommen bei Christian Nebelung und Michaela Fiedler wenn möglich nur regionale Zutaten, Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe haben Küchenverbot. „Weniger ist bei uns wirklich mehr“, erklärt die 34-Jährige und zählt nicht stolz das Netzwerk ihrer Lieferanten aus der Umgebung auf.

Der Kaffee kommt aus einer Rösterei in Köthen, das Obst von Zwicker, Gemüse von Möbius, Milch und Quark aus Pfaffendorf. „Vieles holen wir uns auch auf dem Wochenmarkt“, sagt Nebelung, der inzwischen auf mehr als 50 bewährte Suppenrezepte zurückgreifen kann.

„Die besten kommen aus dem arabischen Raum“, meint der 43-Jährige, der gerne auch klassische Rezepte variiert. „Die Suppe ist für uns die perfekte Mahlzeit, um satt zu werden und sich wohl zu fühlen“, sagt er. Die Stammkunden und Touristen finden das auch und so ist das „Culinela“ in der Mittelstraße auch weiterhin die richtige Adresse für alle diejenigen, die keine Suppenkasper sind. (mz)