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Begeistert kreative Ideen in den Sandkasten gesetzt

Von Karina Blüthgen 07.03.2008, 18:36

Dietrichsdorf/MZ. - Der soll, entsprechend dem neuen Konzept der Einrichtung, in absehbarer Zeit naturpädagogisch umgestaltet werden. Seit Anfang 2008 ist die in Trägerschaft des Vereins "Lebendiges Dietrichsdorf" befindliche Kita ein Naturkindergarten.

Für das Projekt hatten sich die Dietrichsdorfer kompetente Hilfe geholt: den diesjährigen Kurs für angehende Naturkindergärtnerinnen aus ganz Deutschland, einer einjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung (vier mal je eine Woche), die vom Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Braunschweig, dem Ökumenischen Informationszentrum Dresden und dem Umweltbüro Nord aus Stralsund gemeinsam angeboten wird. Eine Würdigung für das Engagement der länder- und trägerübergreifenden Initiatoren gab es schon von höchster Stelle, Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hatte im November 2007 in Goslar das 100. Zertifikat übergeben. Kursleiter Friedrich Krüger aus Braunschweig plant bereits seit 15 Jahren naturnahe Spielplätze. "Die Natur bietet den besten Erfahrungsraum für Kinder. Hier werden sie kreativ, lernen forschen und beobachten", so seine langjährigen Erfahrungen.

Blaue Steine für Wasser, Hölzchen für Sinnespfade, Papierröhren für Kriechtunnel, hier noch eine Matsch-Strecke und dort ein schattiges Plätzchen - die Kreativität der 19 Kursteilnehmer (18 Frauen und ein Mann) war erstaunlich. Zuvor hatten sie einen Blick auf das Areal geworfen und sich dann anhand der Trapezform und vorhandener Spielgeräte an den Entwurf der Neugestaltung gemacht. Mit der Unbekümmertheit eines Laien entstanden Landschaften, die Kinderaugen sicher leuchten lassen.

Seit zwei Jahren wurde die Wandlung zum Naturkindergarten in Dietrichsdorf vorbereitet. Ilka Richter, Leiterin der Kita, hatte den Kurs im vorigen Jahr belegt. Schon jetzt stehen Waldtage auf dem Programm der Einrichtung. "Es gibt Stellen, da wollen die Kinder gern hin", erzählte sie. Ein neuer Spielplatz mit entsprechenden naturnahen Erlebnissen wäre ein weiterer Schritt. Nach den Entwürfen der Kursteilnehmer wird die Realisierbarkeit geprüft, ein dann zu erarbeitendes Modell allen Entscheidungsträgern vorgestellt. Friedrich Krüger bietet weitere Hilfe bei der Umsetzung, vor allem bei den Anforderungen an die Sicherheit.

Wittenberg war der dritte Wochenkurs der Weiterbildung. Nun steht für die Erzieherinnen erst einmal eine schriftliche Projektarbeit an, 30 bis 50 Seiten lang, bevor es im Juni für eine Woche nach Gernrode geht. Jana Kabus von der Kita "Kunterbunt" aus Jeber-Bergfrieden jedenfalls war von dem Kurs begeistert. "Da ist immer wieder etwas Neues dabei." Ihre Einrichtung hat ihr Domizil in einer ehemaligen Grundschule, "da ist noch einiges nötig." Vielleicht entwerfen die Kursteilnehmer des nächsten Jahres ja für Jeber-Bergfrieden einen neuen Spielplatz. "Da würde ich mich freuen", lächelte Jana Kabus.