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Bahn-Skandal 14-Jähriger trotz Ticket aus ICE geworfen: Shitstorm eskaliert im Internet

Ein Teenager wird trotz Ticket am Bahnhof in Wittenberg allein zurückgelassen. Währenddessen richten sich Hass und Hetze gegen den Zugbegleiter. Doch Kritik muss ohne digitalen Pranger auskommen.

Von Jonas Lohrmann Aktualisiert: 15.03.2025, 10:30
In den sozialen Medien richten sich nach dem Vorfall Drohungen und Beleidigungen gegen den Zugführer.
In den sozialen Medien richten sich nach dem Vorfall Drohungen und Beleidigungen gegen den Zugführer. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Wittenberg/MZ - Der Vorfall ist erschreckend und es ist sehr lobenswert, dass die Deutsche Bahn schnell reagiert und den Fehler eingeräumt hat. Doch man kann sich kaum vorstellen, wie schlimm es für den 14-jährigen Sohn von dem Comedian Moritz Hohl gewesen sein muss, nach einer so stressigen Auseinandersetzung mit dem Schaffner, der ihm sogar mit der Polizei drohte, völlig allein und ohne Unterstützung auf einem unbekannten Bahnhof zu stehen. Zumal alle Geschäfte und auch das Reisezentrum der Deutschen Bahn längst geschlossen hatten. Er war auf sich allein gestellt.

Schaffner wirft Sohn von Comedian Moritz Hohl in Wittenberg aus dem Zug

Dennoch ist es inakzeptabel, dass der Zugbegleiter unter den Beiträgen im Internet beleidigt und sogar bedroht wird. Eine sachliche Aufarbeitung ist nur möglich, wenn sie ohne persönliche Angriffe und Hasskommentare geführt wird. Fehler müssen aufgearbeitet werden, aber mit Respekt. Egal, ob die Kritik berechtigt ist oder nicht: Solche Hetzjagden im Internet, die immer wieder auftreten, gehen viel zu weit und tragen nicht zur Lösung des Problems bei.