Weißenfelser Theatertage Weißenfelser Theatertage: Überregionale Strahlkraft und Pläne für 2020

Weißenfels - Bei Veranstaltungen der Weißenfelser Theatertage hält sich Robert Brückner gern am Einlass im Foyer des Kulturhauses auf. Dem Kulturamtsleiter der Stadt fällt dabei immer wieder auf: „Einige Besucher orientieren sich erstmal und schauen, wo sie jetzt hin müssen. Sie sind in dem Moment wohl das erste Mal im Kulturhaus“, erklärt Brückner.
Wahrscheinlich handelt es sich hier um Nicht-Weißenfelser. Heißt: Die Theatertage besitzen über die Stadtgrenzen hinaus eine Strahlkraft.
Drei Zugpferde in diesem Jahr
Über 6.000 Besucher hat die Stadt in diesem Jahr gezählt. Die elfte Auflage der Veranstaltungsreihe - sie war die bestbesuchteste überhaupt. Für Brückner hängt der neue Besucherrekord nicht nur mit der Anzahl der Veranstaltungen zusammen, sondern auch mit deren Qualität. „Wir hatten in diesem Jahr drei Zugpferde“, sagt er.
Das waren die Vorstellungen des deutschlandweit bekannten Komikers Markus Krebs und des nicht weniger prominenten Kabarettisten Bodo Wartke. Beide Shows waren restlos ausverkauft und seien zur Hälfte von Auswärtigen besucht worden.
Weißenfelser Eigenproduktionen als Erfolgstreffer
Zudem erwiesen sich die Weißenfelser Eigenproduktionen der Vereine „Kulturphönix“ und „Music Art“ als Erfolgstreffer. Rund 1600 Leute sahen die fünf Aufführungen von „Emil und die Detektive“ der Kulturphönixe und noch mal 900 Gäste besuchten die beiden Musicalrevuen von „Music Art“. Beide Produktion bewertet Brückner im Nachgang als fantastischen Erfolg.
Ebenfalls gut an kamen die beiden ausverkauften Rechtsberatungen des Weißenfelser Kabarettisten Lutz Teetzen im Amtsgericht. Aufgrund des Erfolges und der Nachfrage soll im Januar eine weitere Veranstaltung mit dem Titel „Erbschleicherei - eine heitere Rechtsberatung“, stattfinden - diesmal im Kulturhaus.
Planungen für das nächste Jahr
Doch auch Veranstaltungen wie das Konzert von Felix Reuter, das nur 100 Zuschauer ins Kulturhaus lockte, wertet Brückner als Erfolg. Denn von der Besucherzahl will sich der Amtsleiter nicht täuschen lassen. „Wir wollen ja eben auch solche kleineren Stücke den Leuten mit anbieten“, sagt er.
Die Planungen für das nächste Jahr haben indes bereits begonnen. Hier wird es ein paar Änderungen geben, wie Brückner bereits ankündigt. So sollen die dann zwölften Theatertage 2020 etwas länger als die bisherigen zwei Wochen andauern. „Wir wollen den Zeitraum etwas strecken und entzerren“, erklärt Brückner. Angedacht sind vier Wochen von Mitte Oktober bis Mitte November. „Damit wollen wir die Kritik der Leute honorieren, die uns gesagt haben, dass zu viele Veranstaltungen in so kurzer Zeit stattgefunden haben“, erklärt der Kulturamtsleiter.
Die Show von Bodo Wartke fand dieses Jahr zum Beispiel einen Tag vor dem Auftritt von Markus Krebs statt. Das sei für manche Besucher einfach nicht zu schaffen gewesen. „Wir testen das mit den vier Wochen nächstes Jahr einfach mal aus. Wir haben hier alle Spielräume und sind flexibel“, so Brückner.
Theaterstück über Anne Frank
Was die Programmgestaltung angeht, hält sich der Amtsleiter noch bedeckt. Man stehe in Gesprächen oder wolle diese in nächster Zeit führen. Geplant sei eine alternative Inszenierung des Goethe-Klassikers „Faust“. Auch ein politisches Theaterstück über das jüdische Mädchen Anne Frank soll es geben. „Bei den Theatertagen geht es nicht nur um Unterhaltung. Die Veranstaltungen sollen auch einen vermittelnden und bildenden Charakter haben“, sagt Brückner.
Auch mit den Weißenfelser Vereinen „Kulturphönix“ und „Music Art“ soll es Gespräche geben, inwieweit beide wieder in das Programm der Theatertage integriert werden können. Welche prominenten Künstler 2020 auftreten werden, kann Brückner derweil noch nicht sagen. Ein bis zwei „Granaten“ werde es auf jeden Fall geben. „So erreichen wir einfach eine ganz andere Öffentlichkeit“, erklärt Brückner. Spätestens im März nächsten Jahres soll das finale Programm stehen. (mz)