Würdiges Begräbnis Weißenfels organisiert Begräbnis: Totes Baby im kleinen Kreis beigesetzt
Weißenfels - Auf ein viel zu kurzes Leben folgte ein grausamer Tot. Der am 24. April 2017 in Weißenfels tot aufgefundene Säugling wurde am 29. Juni 2017 im kleinen Kreis auf dem Weißenfelser Friedhof Am Sausenhölzchen beigesetzt.
Die Stadt Weißenfels hatte die Beisetzung organisiert, damit der Leichnam eine würdige letzte Ruhestätte bekommt, da weder Eltern noch Name des Kindes bekannt sind. Pfarrer Martin Schmelzer hielt die Trauerrede.
„Wie mag es dir in deinem kurzen Leben gegangen sein? Hast du trotz allem einen liebenden Blick empfangen können? Hat dich jemand gestreichelt?“, fragte er darin. „Wir wissen nicht unter welchen Umständen du auf die Welt gekommen bist. Wir wissen nicht deinen Namen. Wir wissen nichts über deine Eltern. Aber wir sind heute hier. Wir verabschieden uns von dir, Menschenkind, das keiner von uns kannte. Wir schenken dir ein Stück Menschlichkeit und Liebe auch über den Tod hinaus“, hieß es weiter in der Rede.
Vor Ort wurden drei Kerzen entzündet – eine für den Jungen, eine für die Mutter und eine für den Vater. Bürgerinnen und Bürger können das Grab auf dem Kinderfriedhof in Weißenfels besuchen, um persönlich Abschied zu nehmen und ihr Mitgefühl auszudrücken.
Eine Spur zur Mutter des toten Säuglings gebe es nach wie vor nicht, sagte eine Polizeisprecherin. Im Umfeld des Fundortes führten die Ermittler rund 600 Befragungen in Büros, Wohnungen und Arztpraxen durch - ohne Erfolg. Derzeit würden noch Hinweise nach einer Fernsehsendung geprüft, sagte die Sprecherin.
Das tote Baby war Ende April auf einem Grundstück in der Stadt im Burgenlandkreis entdeckt worden. Laut Obduktion starb der Säugling nach massiver Gewalteinwirkung. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler dürfte es sich bei der Mutter um eine höchstens 23 Jahre alte Frau handeln, die sich noch in Ausbildung oder Studium befinde und in keiner festen Beziehung sei. (mz)